Über 200 Tage ist es her, dass Tom Starke zuletzt das Tor der Bayern gehütet hat. Damals hatten die Bayern, es war im Mai diesen Jahres, am letzten Spieltag bereits die Schale in der Tasche und empfingen den SC Freiburg zum Schaulaufen.
Gegen Frankfurt feierte der 36-Jährige überraschend sein Comeback, denn nach den bereits bekannten Verletzungen von Manuel Neuer und Christian Früchtl musste auch Sven Ulreich kurz vor dem Anpfiff wegen Adduktoren-Problemen passen. Kurzfristig musste also "die Krake" die Kohlen aus dem Feuer holen.
"Ich habe beim Warmmachen davon erfahren, dass es bei Sven Ulreich nicht geht. Die Null steht, wir haben gewonnen - alles in Ordnung. Wenn ich gebraucht werde, bin ich gerüstet", fasste Starke seinen Einsatz nach dem knappen 1:0 treffend zusammen.
Starke: Elftes Pflichtspiel für Bayern
Drei Mal wurde er in Frankfurt gebraucht (einmal trug er mit seinem schlampigen Pass auf Vidal eine Teilschuld), drei Mal war er gerüstet. Mehr kann man nicht erwarten. Zu Null, zum siebten Mal im Bayern-Dress.
Und das war bitter nötig: Beim insgesamt elften Pflichtspiel von Starke seit seinem Wechsel 2012 von Hoffenheim zu den Bayern sah der Keeper keine Glanzleistung seiner Kollegen. Es gab wenig Torchancen, dafür umso mehr Kampf. Nach dem Seitenwechsel verwalteten die Bayern die Führung durch Arturo Vidal nur noch und überließen den Hessen das Feld (40 Prozent eigener Ballbesitz).
Starke: "Bin voll im Saft"
"Das war ein sehr schwieriges Spiel heute. Mit dem Ergebnis sind wir absolut zufrieden", analysierte Starke nach der Partie, nach der die Bayern zum siebten Mal in Folge als Herbstmeister feststanden. Der Routinier, der einen Ruf als Publikumsliebling genießt, kann doppelt zufrieden sein, immerhin hat er mit seinem Einsatz einen Meilenstein erreicht: Genau 100 Bundesliga-Spiele hat er nun auf dem Konto.
"Das freut mich natürlich", sagte Starke in seiner bescheidenen Art und meldete sich umgehend bereit für etwaige weitere Aufgaben. "Ich hab es ja schon ein paar Jahre gemacht, ich bin noch voll im Saft." Angesichts der derzeit so schmalen Besetzung zwischen den Pfosten ist das nicht ausgeschlossen.