Die Königsblauen würden sich den Traum von der ersten Meisterschaft seit 1958 "nicht um jeden Preis" erfüllen wollen, sagte Aufsichtsratschef Clemens Tönnies im Interview mit der Welt am Sonntag: "Die wirtschaftliche Gesundheit würde ich als Unternehmer nie aufs Spiel setzen."
Angesichts der immer weiter anwachsenden Summen im Fußball-Business will Tönnies Schalke auf einen Kurs der Stabilität wettbewerbsfähig halten. "Wir müssen aufpassen, dass wir den Anschluss nicht verlieren. Wir müssen uns auf die Zukunft einstellen, ohne unsere Identität zu verlieren", sagte der 61-Jährige mit Blick auf deutsche wie internationale Rivalen: "Wir sind nicht Paris St. Germain, Manchester City oder RB Leipzig - wir sind Schalke 04."
Entgegen der Befürchtungen von Kritikern des Fußball-Geschäfts sieht Tönnies nicht die Gefahr von Überdruss bei den Fans durch die astronomischen Ablösesummen und Gehälter für immer mehr Profis. Im Gegenteil erwartet der millionenschwere Fleisch-Produzent weitere Steigerungen beim Fan-Interesse: "Ich glaube nicht, dass wir den Peak schon erreicht haben."
Von Platz zwei nach der Bundesliga-Hinrunde hinter Branchenführer Bayern München will Tönnies keine überzogenen Erwartungen ableiten. "Bayern soll jagen, wer will", meinte der Schalke-Boss, "Wir konzentrieren uns auf das, was wir erreichen wollen. Wir wollen den Turnaround schaffen und wieder international spielen."