Siege gegen die TSG 1899 Hoffenheim und den 1. FSV Mainz 05 verschafften Stöger in Dortmund einen gelungenen Start und die Überwinterung auf Rang drei der Bundesliga. Im kicker führt er aber an, dass das bei weitem nicht genug sei: "Du kannst in Dortmund mit Platz 3 nicht glücklich sein."
Stöger sagt: "Der BVB gehört zu der Kategorie Fußballmannschaften, die so gut wie jedes Spiel gewinnen muss. Du musst hier Woche für Woche liefern, und das ist auch gut so. Diesen Anspruch sollte man haben - und man sollte ihm gerecht werden. Deshalb gibt es jetzt auch keinen Grund, sich zurückzulehnen."
Stöger will sich Dortmund anpassen
Die Umstellung von Köln auf BVB verlief allerdings nicht so einfach, wie die beiden Siege vermitteln: "Egal, was ich tue, es geht sowieso nicht aus ... Ich bin immer nur hinterhergelaufen." Inzwischen allerdings, so Stöger, habe er sich eingearbeitet: "Im Nachhinein waren die zehn Tage im Dezember daher extrem wichtig. Wir kannten uns bereits, als wir uns jetzt im Januar getroffen haben."
Der Neu-Trainer will sich auch in Dortmund den vorhandenen Mitteln anpassen: "Ich habe viele Mannschaften trainiert, und bei all diesen Stationen habe ich mir angeschaut, wo die Qualitäten der Spieler liegen und wo sie sich am sichersten aufgehoben fühlen. So versuche ich die Mannschaft einzustellen."
Probleme unter Bosz noch nicht erkannt
Zum Start stand die Defensive im Vordergrund. Dementsprechend Verlustängste der Fans kann Stöger scherzend beruhigen: "Nicht mal mir wird es gelingen, dass diese Mannschaft unattraktiven Fußball spielt. Nicht mal, wenn ich es wollen würde." Er sieht "sehr, sehr viel Potenzial in der Mannschaft."
Warum dieses Potenzial unter Vorgänger Peter Bosz nicht abgerufen wurde, ist Stöger noch nicht ganz klar: "Umso wichtiger ist der zwischenmenschliche Austausch, um herauszufinden, wo etwaige Probleme verborgen liegen. Bislang habe ich aber kaum Dinge festgestellt, die nicht reparierbar wären."
Stöger rechtfertigt erstes Outfit
Vorwürfen von Fans und Journalisten, dass Stöger zu schnell den Verein getauscht habe, widerspricht Stöger: "Die Chance kam damals ja auch extrem überraschend. Noch dazu war die Aufgabe unfassbar interessant - bei diesem unfassbar großen, geilen Klub."
Auch dass er die Kluft schnell von Rot-Weiß auf Gelb-Schwarz änderte, missfiel einigen Kritikern: "Was hätte ich tun sollen? Ich stehe immer in Jeans und Turnschuhen am Spielfeldrand und trage Utensilien aus dem Fanshop oder vom Ausrüster. Was hätte ich anziehen sollen: Köln-Klamotten? Oder Lackschuhe? Dann hätten die Leute gesagt: Jetzt ist er komplett abgehoben."