Julian Nagelsmann hält ab 2019 eine Ausstiegsklausel im Vertrag mit der TSG 1899 Hoffenheim. Dementsprechend wenig rechnet Mäzen Dietmar Hopp mit einem Verbleib. Er bleibt aber ruhig.
"Julian weiß, dass wir darauf bestehen, dass der Vertrag, der im Februar 2016 ursprünglich mit ihm gemacht wurde, erfüllt werden muss", führt Hopp auf der klubeigenen Website an. Nagelsmann muss dementsprechend bis mindestens Sommer 2019 bleiben - erst dann greift seine Ausstiegsklausel.
Diese bestätigt Hopp: "Das abzustreiten wäre lächerlich, ich habe das übrigens auch nie gemacht. Aber diese Klausel hätten wir als TSG nie akzeptiert, wenn die innerhalb der ursprünglichen Vertragslaufzeit bis 2019 gelegen hätte." Der Geldgeber bleibt realistisch.
Hopp denkt an Wagner als Nachfolger
Einen Verbleib über 2019 hinaus kann sich Hopp nicht vorstellen: "Wenn er weiterhin so erfolgreich ist, dann wird das nicht möglich sein. Aber bis dahin ist er in Hoffenheim. Wir müssen uns ja auch auf etwas verlassen können und langfristig einen Trainer aufbauen, der ihn ersetzen kann. Und das kann man nicht in einem halben Jahr."
Dieser Ersatz könnte laut letzten Gerüchten David Wagner von Huddersfield Town sein. "Es ist überragend, was er mit Huddersfield in England geschafft hat. Ich hätte also durchaus eine gewisse Sympathie für eine solche Lösung", sagt Hopp über den ehemaligen TSG-Jugendtrainer.
Hoffenheim nicht von Erfolgen abhängig
Die Entwicklung von Nagelsmann sieht Hopp ebenso gelassen wie die zahlreichen Gerüchte um den jungen Trainer. Er sieht seine TSG weiterhin als Ausbildungsverein für Spieler und Trainer gleichermaßen: "Das ist doch etwas Tolles für unsere Region."
Dafür würde es Hopp auch in Kauf nehmen für immer die "graue Maus" zu bleiben: "Wenn wir in der Regel einen einstelligen Tabellenplatz erreichen, dann bin ich schon happy. Aber unsere Erfolgsbilanz ist für die Menschen in der Region so beeindruckend, bei uns wird es nicht zum Problem, mal Zwölfter zu werden."
Keine Titelambitionen mit Hopp
Für Titelambitionen sei er "nicht der Richtige", erklärt der 77-Jährige. Er sieht Hoffenheim auch in der Zukunft in keinem Vergleich zu den restlichen Bundesliga-Vereinen: "Das fängt bei der Stadionkapazität an und reicht bis zur Anzahl der Sponsoren. Wir werden immer auf Transfererlöse angewiesen sein."
Das führt zu teuren Verkäufen: "Wir brauchen eben Spieler wie Roberto Firmino, Kevin Volland oder Niklas Süle. [...] Im Schnitt brauchen wir pro Jahr fünf bis zehn Millionen Euro Transferüberschüsse." Diese könnten 2019 auch mit Nagelsmann erwirtschaftet werden.