Watzke über Dembele, Aubameyang und das Attentat
Gegenüber der FAZ gab BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watze zu, die langfristigen Folgen des Attentats auf den Mannschaftsbus im vergangenen April unterschätzt zu haben. "Nach ein paar Wochen war bei uns der Alltag wieder eingekehrt, und ich glaubte, mit dem Pokalsieg, sei das verarbeitet. Das war offensichtlich eine Fehleinschätzung", erklärte Watzke.
Der Wechsel von Pierre-Emerick Aubameyang zum FC Arsenal in der abgelaufenen Transferperiode war derweil in Watzkes Augen alternativlos, die Führungsetage habe das Gefühl gehabt "das wird in der Rückrunde niemals mehr gut mit Auba. Nicht mehr gut mit den Fans. Nicht mehr gut mit der Mannschaft. Da war durch sein Verhalten zu viel kaputtgegangen." Die veranschlagte Transfersumme von 64 Millionen Euro habe sich hingegen nicht in einer solchen Dimension bewegt, dass Dortmund den Gabuner unbedingt abgeben musste.
Anders gelagert war hingegen der Fall bei Ousmane Dembele, der für einen Sockelbetrag von 105 Millionen Euro zum FC Barcelona gewechselt ist. "Die Summe war einfach zu groß, um einfach zu sagen: Wir setzen dich jetzt ein Jahr auf die Tribüne", führte Watzke die Überlegungen der Borussia aus. "Unter charakterlichen und ethischen Gesichtspunkten" sei die Causa hingegen "katastrophal" gewesen.
Dortmunds Abgänge in der Saison 2017/18
Spieler | aufnehmender Verein | Ablösesumme in Mio. € |
Ousmane Dembele | FC Barcelona | 105,0 |
Pierre-Emerick Aubameyang | FC Arsenal | 63,75 |
Matthias Ginter | Borussia Mönchengladbach | 17,0 |
Emre Mor | Celta Vigo | 13,0 |
Sven Bender | Bayer Leverkusen | 12,5 |
Adrian Ramos | Chongqing Dangdai Lifan | 12,0 |
Marc Bartra | Betis Sevilla | 10,5 |
Pascal Stenzel | SC Freiburg | 4,0 |
Mikel Merino | Newcastle United | 3,0 (Leihgebühr) |
Neven Subotic | AS Saint-Etienne | ablösefrei |
Dzenis Burnic | VfB Stuttgart | Leihe |
Felix Passlack | TSG 1899 Hoffenheim | Leihe |
Jacob Bruun Larsen | VfB Stuttgart | Leihe |
Sammer befürwortet Watzkes Aussagen
Bei Eurosport hat Experte Matthias Sammer die jüngsten Aussagen von Hans-Joachim Watzke befürwortet. "Aki wollte das Signal aussenden: Moment mal, zurück zur Einfachheit, zum Ursprung, zur Korrektheit. Alles was den BVB auszeichnet", deutete Sammer Watzkes Äußerungen.
Gegenüber der FAZ hatte der Geschäftsführer des BVB zuvor erklärt, der nächste streikende Spieler in den Dortmunder Reihen werde sich auf der Tribüne wiederfinden.