Jonathan Klinsmann von Hertha BSC musste sich harte Kritik von Torwarttrainer Zsolt Petry anhören. Der sieht noch mehr Potenzial im Sohn von Jürgen Klinsmann und fordert den nächsten Leistungssprung.
"Was die Grundtechniken angeht, hat er es drauf. Auch athletisch hat er sich gut entwickelt", wird Petry im kicker zitiert. Er ist in Berlin verantwortlich für die Ausbildung der Torhüter und arbeitet eng mit Proficoach Pal Dardai zusammen.
Das ist auch das kurzfristige Ziel Klinsmanns: Von Dardai aufgestellt zu werden. Dafür müssen aber noch einige Defizite behoben werden, mahnt Petry: "Das Können hat er, aber er bringt es nicht jeden Tag in der Praxis auf den Platz."
Hertha BSC: Klinsmann am Scheideweg
Die vergangenen zwei, drei Monate seien nicht nach den Vorstellungen des Klubs gelaufen. "Das seriöse, ernsthafte, fokussierte, deutsche Arbeiten hat ihn noch nicht ganz erreicht, das ist noch zu viel Amerikanisch", sagte Petry.
Klinsmann sei in der "Persönlichkeitsentwicklung stehengeblieben", sein Sozialverhalten lasse zu wünschen übrig: "Aber ohne diese Tugend kommst du hier im Fußball nicht durch. Wenn er das hinkriegt, kann er eine Option werden - wenn nicht, wird es schwierig."
Tipps von Vater Jürgen Klinsmann
Als "naiv" bezeichnet Petry den jungen Klinsmann. Dieser weiß immerhin selbst um seine Schwächen: "Ich kam vom College. Da ist das hier sportlich eine andere Welt. Der Unterschied ist riesengroß. [...] Gerade zu Beginn war die Sprachbarriere eine hohe Hürde."
Inzwischen, so Klinsmann, sei aber "alles hier viel besser". Dementsprechend ist auch bald eine Steigerung zu erwarten: "Mein Vater war oft hier und gibt mir immer wieder Ratschläge, aber er sagt mir, dass ich vor allem auf die Trainer hier hören soll."