BVB: Rode offen - Zorc und Watzke weisen Mittelfeldmann zurecht
Seit Wochen wird die mutmaßliche Trennung von Peter Stöger nach der Saison rund um Borussia Dortmund diskutiert - eine klare Aussage durch einen der Verantwortlichen allerdings gibt es bislang nicht. Dafür sorgte Mittelfeldmann Sebastian Rode bei Wontorra - der KIA Fußball Talk am Sonntag für einen Paukenschlag - und hat sich womöglich verplappert.
"So wie er sich in der Kabine ausdrückt, gehen wir fest davon aus, dass wir nächste Saison einen neuen Trainer haben werden", erklärte Rode unerwartet offen. Als möglichen Nachfolger würde er Lucien Favre "spannend" finden, der bereits mit dem BVB in Verbindung gebracht wird: "Er hat überall Erfolg gehabt."
Außerdem äußerte sich Rode auch zur Entmachtung von Kapitän Marcel Schmelzer und kritisierte in diesem Zusammenhang Stöger: "Das hätte man anders lösen können. Marcel ist ein verdienter Spieler."
Diese Aussagen kamen bei der BVB-Klubführung nicht gut an. Sportdirektor Michael Zorc erklärte einige Stunden später laut der WAZ: "Wir haben mit der Mannschaft nicht über das Thema gesprochen, und Sebastian hat in der Sendung ja auch selbst gesagt, dass er von keiner Entscheidung weiß. Es gibt keinen neuen Stand, was er gesagt hat, mag sein subjektives Empfinden sein", erklärte Zorc.
Weiter mahnte er in Richtung des Mittelfeldmannes: "Spieler haben sich im Zuge laufender Entscheidungsprozesse natürlich nicht zu Klubpersonalien und Trainerentscheidungen zu äußern."
Wegen des Fehlverhaltens kündigte Hans-Joachim Watzke bereits Konsequenzen an. "Wir werden ihn zu einem Gespräch bitten und ihn entsprechend sanktionieren", erklärte Klubboss Watzke gegenüber dem kicker. Rode erwartet wohl eine Geldstrafe.
Bizarrer BVB-Abschied: Weidenfeller zeigt Verständnis
Verständnisvoller als Rode ging Roman Weidenfeller mit Stöger um. Der BVB-Keeper kam in seinem letzten Heimspiel als Dortmunder nicht zum Einsatz, die geplante Einwechslung fand letztlich nicht statt, weil Dortmund ab der vierten Minute einem Rückstand hinterher lief. Am Ende setzte es eine 1:2-Pleite gegen Mainz.
"Ich habe volles Verständnis für Peter Stöger. Er hat lieber noch einen Offensivmann gebracht", zitiert die Bild Weidenfeller, der hinzufügte: "Trotzdem war es ein sehr emotionaler Abschied für mich, den ich ein Leben lang nicht vergessen werde. Skurril, dass ich auf dem Zaun stand und gefeiert wurde. Die Mannschaft daneben hatte nichts zu feiern."
Schürrle nach Mainz-Pleite: "Verunsicherung gesehen"
Der maßgebliche Grund dafür, dass Weidenfeller letztlich nicht zum Einsatz kam, war das abermals schwache Dortmunder Spiel gegen Mainz. Offensivmann und Ex-Mainzer Andre Schürrle betonte anschließend laut der WAZ, dass der frühe Rückstand - nach 13 Minuten stand es 0:2 - das Worst-Case-Szenario für den BVB war.
"Wir hatten gerade angefangen, da stand es schon 0:1. Dann haben wir ein bisschen was versucht, sind angelaufen, dann stand es schon 0:2. Dann hat man gesehen, dass die Verunsicherung kam, die Zuschauer wurden unruhig - und das hilft uns nicht", monierte Schürrle. "Dann haben wir wieder eher nach hinten gespielt als nach vorne gespielt. Das war in den letzten Spielen anders, da waren wir von Anfang an drin und es ist richtig gut gelaufen."
Letztlich habe jeder gesehen, dass Mainz "einfach mehr Herz gezeigt hat und mehr Leidenschaft, mehr Aggressivität in den Zweikämpfen hatte. Da ist es egal, gegen wen man spielt, wenn man das nicht hat, und wir hatten es heute nicht, kann man kein Bundesligaspiel gewonnen. Und das haben wir heute erfahren."
BVB: Tabellensituation vor dem 34. Spieltag:
Platzierung | Team | Punkte | Torverhältnis |
2. | FC Schalke 04 | 60 | 52:37 |
3. | Borussia Dortmund | 55 | 63:44 |
4. | TSG 1899 Hoffenheim | 52 | 63:47 |
5. | Bayer 04 Leverkusen | 52 | 55:42 |
6. | RB Leipzig | 50 | 51:51 |