Am 22. März 2018 entschieden sich die Bundesliga-Klubs für die offizielle Aufnahme des VAR in das Regelwerk. Zuvor gab es eine zweijährige Testphase, wobei in der ersten Saison lediglich offline und ohne Einfluss auf das Spielgeschehen getestet wurde.
VAR in der Saison 2018/2019: Mehr Transparenz für Zuschauer
Die Videoüberprüfung von Spielszenen soll für die Zuschauer in dieser Saison transparenter sein als in der vergangenen Spielzeit. So gibt es nun bei der Überprüfung einer Schiedsrichterentscheidung eine Grafik auf der Videoleinwand des Stadions, die den Grund der Überprüfung erläutert. Dabei wird eine der vier Eingriffsmöglichkeiten des VAR aufgelistet: Torerzielung, Strafstoß, Rote Karte oder Spielerverwechslung. Im Anschluss wird über die Leinwand auch die Entscheidung bekanntgegeben.
Diesen Service bietet die DFL auch über das TV-Signal an, welches der übertragende Sender nutzen kann, aber nicht muss.
Videoschiedsrichter 2018/2019: Kalibrierte Abseitslinien kommen
Nachdem die kalibrierten Abseitslinien in der vergangenen Saison nicht zuverlässig funktionierten und schließlich nicht mehr eingesetzt wurden, soll die Technik in dieser Saison wieder zuverlässig angewendet werden. Die Linien werden vor jedem Spiel individuell ausgerichtet, um eine mögliche Abseitsstellung möglichst genau erkennen zu können.
Zudem gibt es seit dieser Saison auch die Möglichkeit für die Videoassisten eine 3D-Variante der Abseitslinie zu nutzen, um besonders knappe Situationen aufzulösen.
Kritik am VAR: Auch in der zweiten Saison viel Unverständnis
Trotz der eingeführten Änderungen sorgte der Videoschiedsrichter am ersten Spieltag der neuen Saison erneut für große Kritik. Viele Vereinsvertreter waren unzufrieden mit der Anwendung des Hilfsmittels. Ihnen fehlte oftmals eine klare Linie. "Es muss so schnell wie möglich Abhilfe geschafft werden, eine Taskforce sollte gebildet werden, die sich darum kümmert, dass hier nun endlich professionell gearbeitet wird", sagte etwa Bayern Münchens Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz-Rummenigge.
Schalkes Sportvorstand Christian Heidel empfand den VAR als "absoluten Aktionismus", Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann forderte, dass die Videoassistenten in Köln "daheim bleiben" sollen, Nürnberg-Trainer Michael Köllner vermisste "taktisches Gespür".
VAR in der 2. Bundesliga: Die Tests beginnen
Nach der offiziellen Einführung des Videoassisten in der Bundesliga startet in der 2. Bundesliga in dieser Saison die Testphase. Sie findet zunächst offline statt und beeinflusst das Spielgeschehen nicht. 70 potenzielle Kandidaten werden dazu ausgebildet.
Ob der Videobeweis zur kommenden Saison in der 2. Bundesliga tatsächlich eingeführt wird, entscheiden die 18 Vereine bei der DFL-Mitgliederversammlung.