Reschke über Dominanz des FC Bayern: Nur Playoffs können für Spannung sorgen

Von SPOX
Michael Reschke hat sich zur Dominanz des FC Bayern geäußert.
© getty

Michael Reschke hat Bundestrainer Joachim Löw verteidigt und sich zur in Deutschland erdrückenden Dominanz des FC Bayern geäußert. "Nur Bayern München entscheidet über die Spannung in der Liga", sagte der Sportdirektor des VfB Stuttgart der Welt: "Wenn die irgendwann mal wieder Lust haben, eine Meisterschaft richtig zu feiern, weil es am Ende spannend sein sollte, geht das nur, wenn ein Playoff-Modus eingeführt wird."

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Bis es soweit ist, werden die Bayern weiter dominant sein und die besten Spieler der Konkurrenz kaufen, erklärte Reschke weiter: "Da bin ich kein Träumer, sondern Realist. So viele Topentscheidungen kann doch gar kein Klub treffen, um den wirtschaftlich deutlich überlegenen und strategisch gut aufgestellten Bayern auf Augenhöhe zu begegnen."

Reschke: "Panik wäre völliger Blödsinn"

Der 60-Jährige sprach außerdem über die aktuell mäßige Lage im deutschen Fußball. Die Ergebnisse in der vergangenen Europapokal-Saison und bei der WM in Russland würden zwar nicht für den deutschen Fußball sprechen, räumte Reschke ein.

Er gab aber auch zu bedenken: "Wenn wir kurz zurückblicken, sieht es schon ganz anders aus. 2017 haben wir mit einer sehr jungen Nationalmannschaft den Confed Cup gewonnen und wurden zeitgleich U21-Europameister. 2014 Weltmeister! Und zwischen 2013 und 2017 waren wir im europäischen Klubranking immer auf Platz zwei oder drei. Nun gab es mal ein Jahr, in dem es nicht so gut gelaufen ist. Wir sollten das analysieren, aber Panik wäre völliger Blödsinn."

Reschke verteidigt DFB-Team und Löw

Auch die heftige Kritik an der Nationalmannschaft und Löw kann Reschke nicht verstehen. Der Rheinländer, der im Sommer 2017 vom FC Bayern zum VfB wechselte, erinnerte daran, dass das DFB-Team in der jüngeren Vergangenheit eine identitätsstiftende Triebfeder gewesen sei.

"Sie hat viele Momente geschaffen, in denen wir zu Recht stolz vereint waren. Das Sommermärchen 2006 etwa hatte international eine gigantische Strahlkraft, vergleichbar nur mit dem Fall der Mauer", meinte Reschke.

Und weiter: "2014 dann die Krönung mit dem WM-Titel, dazu die Quote mit fünf großen Turnieren in Folge, in denen wir jeweils das Halbfinale erreicht haben, im Übrigen weitestgehend mit dem Trainer, dem Stab und den Spielern, die jetzt so an den Pranger gestellt werden. So, und dann scheitern wir in Russland in der Vorrunde - und plötzlich sind das alles Deppen. Das ist doch Unsinn. Die Verantwortlichen haben die Chance verdient, das Team wieder auf Kurs zu bringen."

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