Im Vergleich zu den beiden Vorjahren sind die Wölfe deutlich besser in die Saison gestartet und bieten den Kritikern deshalb kaum Angriffsfläche. Generell fordert Arnold von Medien und Experten mehr Fingerspitzengefühl im Umgang mit Spielern und Trainern.
SPOX/Goal: Herr Arnold, Google schlägt bei Suchanfragen Vervollständigungen vor. Spielen Sie doch mal Suchmaschine. Was kommt Ihnen zuerst bei der Suchanfrage "Wolfsburg ist ..." in den Sinn?
Maximilian Arnold: Wolfsburg ist der VfL, Volkswagen und die Stadt Wolfsburg.
SPOX/Goal: Was denken Sie, was Google als Erstes vorschlägt?
Arnold: Keine Ahnung. Ich habe es noch nie so eingegeben.
SPOX/Goal: "Wolfsburg ist hässlich."
Arnold: Tatsächlich? Das glaube ich jetzt nicht. (lacht)
SPOX/Goal: Tatsächlich. Was sagen Sie dazu?
Arnold: Die Leute, die das googeln, waren noch nie hier bei uns. Die könnten ihren Horizont sicherlich erweitern, wenn sie Wolfsburg mal besuchen würden. Die Stadt hat viel zu bieten.
Maximilian Arnold lobt VfL Wolfsburg: "In jedem Bereich sehr familiär"
SPOX/Goal: Sie spielen seit 2009 beim VfL. Die öffentliche Wahrnehmung der Stadt ist offensichtlich nicht nur positiv. Wie aber würden Sie das Image des VfL definieren?
Arnold: Der Klub ist in jedem Bereich sehr familiär - trotz der zuletzt vielen Wechsel, gerade im Profibereich. Vor allem das Team um das Team ist sehr eingespielt. Darauf können wir sehr stolz sein.
SPOX/Goal: Hätten Sie damals vor Ihrem Wechsel aus der Dresdener Jugend zum VfL erwartet, dass Sie so lange bei ein und demselben Verein bleiben?
Arnold: Nein. Das kann man im Fußball auch nur ganz schwer. Ich kann auch nicht sagen, dass ich für immer hierbleibe.
SPOX/Goal: Wieso nicht?
Arnold: Im Fußball entwickelt sich alles sehr schnell. Ich kann nicht sagen, ich bleibe bis 2030. Ich kann aber auch nicht sagen, dass ich den Verein im Winter verlassen werde. Das kann man in unserem Geschäft nie sagen und so ist es auch bei mir. Es wäre nicht richtig, die Augen vor Neuem zu verschließen. Ich fühle mich in Wolfsburg aber sehr wohl.
SPOX/Goal: Wie wichtig ist Ihnen Vereinstreue? Sagen wir auf einer Skala von eins bis Dirk Nowitzki.
Arnold: (lacht) Dadurch, dass ich schon so lange hier bin, bedeutet mir das auch etwas. Ich habe mir hier etwas aufgebaut. Das ist schon etwas Besonderes.
SPOX/Goal: Was genau macht den VfL Wolfsburg denn so besonders? Abgesehen vom familiären Klima.
Arnold: Wir haben in Wolfsburg einfach hervorragende Bedingungen. In erster Linie ist es das Miteinander, über das ich sehr froh bin. Denn in neun Jahren habe ich hier schon Einiges miterlebt. Ich habe mich natürlich auch schlicht und einfach eingelebt. Wolfsburg fühlt sich nach Heimat an.
Maximilian Arnold wäre mit Mittelfeldplatz für VfL Wolfsburg zufrieden
SPOX/Goal: Sie wollen auf Dauer aber gern regelmäßig international spielen.
Arnold: Wenn man einmal international gespielt hat, möchte man gern wieder dort spielen. Aber es gilt mehrere Faktoren abzuwägen. Das muss man von Jahr zu Jahr neu bewerten. So gehe ich an die Sache ran. Ich plane nicht drei Jahre voraus.
SPOX/Goal: In all den Spielzeiten bei den Wölfen waren Sie aber erst zwei Mal im Europapokal vertreten. Klappt es in der nächsten Saison wieder?
Arnold: Ich denke, wir werden souverän Pokalsieger und schon sind wir für Europa qualifiziert. (lacht)
SPOX/Goal: Ach stimmt ja. Das haben wir nicht berücksichtigt.
Arnold: Nein, Spaß beiseite. Jeder weiß, welche Platzierungen wir in den vergangenen zwei Jahren eingenommen haben. Deswegen sind wir gut beraten, kleinere Brötchen zu backen.
SPOX/Goal: Wie sehen diese Brötchen denn aus?
Arnold: Ich muss ehrlich sagen, ein gesicherter Mittelfeldplatz wäre für mich okay.
SPOX/Goal: Aktuell steht der VfL auf Platz elf der Tabelle.
Arnold: Wenn wir diesen Stand am 34. Spieltag haben, bin ich zufrieden.