Demnach sollen die Verantworlichen der Berliner von Dardai nicht mehr überzeugt sein. Der von Manager Michael Preetz vor der Saison offensiv angekündigte, nächste spielerische Entwicklungsschritt sei nach dem so starken Saisonstart, als die Hertha mit Heim-Siegen gegen Borussia Mönchengladbach (4:2) und den FC Bayern (2:0) noch überzeugte, zuletzt nicht mehr erkennbar gewesen. Seit fünf Spielen sind die Berliner ohne Sieg, in der Rückrundentabelle belegt die Hertha mit elf Punkten nach zwölf Spielen lediglich Tabellenrang 13.
Dardai: "Wenn ich Entwicklung blockiere, muss man es mir sagen"
Hinzu kommen die sich in den letzten Wochen häufenden, unglücklichen Äußerungen Dardais. Als er beispielsweise den blutleeren Auftritt seiner Mannschaft gegen Düsseldorf (1:2) schönredete sowie die zusehends aufkommende Ratlosigkeit nach dem Leistungseinbruch in der Rückrunde. "Ich habe schon 100-mal gesagt: Wenn ich die Entwicklung hier blockiere, muss man es mir sagen", sagte der 43-Jährige nach der 0:2-Niederlage in Hoffenheim.
Die im vergangenen Dezember noch vollzogene, vorzeitige Verlängerung des bis ursprünglich 2019 gültigen Vertrages um ein weiteres Jahr, könnte schon jetzt wieder hinfällig sein. Aus der Branche - bei Konkurrenzklubs und Beratern - hört man eindeutige Signale: Hertha sucht für die Spielzeit 2019/20 einen neuen Cheftrainer - wie auch Schalke, Wolfsburg und Stuttgart.
Verhältnis zu Preetz offenbar angekratzt
Neben der sportlich äußerst prekären Lage soll dem Vernehmen nach auch das Verhältnis zwischen Preetz und Dardai angekratzt sein. Für die Besetzung des Co-Trainer-Posten, den Dardais abwanderender Assistent Rainer Widmayer hinterlassen wird, soll es zwischen den beiden unterschiedliche Denkansätze gegeben haben.
Dardai hatte im Februar 2015 das Traineramt bei der Hertha von Jos Luhukay übernommen und dem damals abtiegsgefährdeten Klub direkt zum Klassenerhalt verholfen. Darauf folgte in den Spielzeiten 15/16 und 16/17 jeweils die Qualifikation für die Europa League. Die vergangene Saison schloss Berlin auf dem zenten Tabellenplatz ab.