"Es ist eindeutig belegbar, dass nicht nur Jugendspieler aus der Datenbank gezogen wurde. Der Blick geht nicht Richtung Eintracht Frankfurt U17, sondern eher in Richtung Profibereich", sagte ISB-Geschäftsführer Jürgen Kost gegenüber der Sport Bild.
Kürzlich war bekannt geworden, dass sich von einem Computer bei Eintracht Frankfurt über einen Leipzig-Login Zugang zur Scouting-Datenbank der Roten Bullen über den Anbieter ISB verschafft wurde. Frankfurt entließ daraufhin den verdächtigten U17-Trainer Frank L.
Nutzte Eintracht fremden Account für Profi-Scouting?
Doch die Vorwürfe gehen laut Aussagen von Kost weit über den Jugendbereich hinaus. Protokolle der Software zeigen, dass unter anderem auch Sebastian Polter (Union Berlin), der junge Kylian Mbappe (heute Paris Saint-Germain, damals AS Monaco) und auch Frankfurts tatsächlicher Neuzugang Rodrigo Zalazar beobachtet wurden.
Der Verdacht, dass mehr Personen als nur der U17-Trainer beteiligt waren, erhärte sich. "Die Häufigkeit und intensive Nutzung über 22 Monate lässt den Rückschluss zu, dass es sich nicht nur um eine Einzelperson handelt", sagte Kost.
RB Leipzig fordert über 40.000 Euro von der Eintracht
Während Frankfurt die Vorwürfe intern prüft, hat RB Leipzig eine Klageschrift zugestellt. Die Forderung beläuft sich auf 43.307 Euro - mehr als die 22 Monate mit einer Monatsgebühr von 1100 Euro gekostet hätten. Das geht darauf zurück, dass die Eintracht über den Account einsehen konnte, welchen Spielern Leipzig folgte - ein unfairer Wettbewerbsvorteil.
"Ein Großteil des Scoutings beinhaltet auch, dass man Spieler ablehnt, anstatt zu transferieren. Inwiefern unsere Daten und Video da geholfen haben, ist nicht nachzuvollziehen", sagte Kost.
Aufgedeckt wurde der Datenklau erst, weil sich ein hochrangiger Eintracht-Mitarbeiter mit dem kostenlosen Zugang gebrütest haben soll. Laut Sport Bild soll Frankfurts Chefscout Ben Manga mit dem damaligen RB-Koordinator Jochen Schneider darüber gesprochen haben.