"Mit Andre Silva machen wir in einen weiteren Schritt in Sachen Transfers. Vor einigen Jahren wäre dies nicht darstellbar gewesen", sagte Sportvorstand Fredi Bobic nach hektischen 30 Stunden. Silva wie Rebic werden jeweils für zwei Jahren verliehen - und können danach wohl teuer erworben werden.
Trainer Adi Hütter war völlig ahnungslos, als er von dem anstehenden Doppel-Coup am Sonntagabend nach dem 2:1 (0:1)-Sieg gegen Fortuna Düsseldorf erfuhr. "Ich weiß nicht mal, ob er mir direkt zur Verfügung steht", antwortete der Trainer von Eintracht Frankfurt auf die Fragen nach seinem neuen Stürmer Andre Silva. Glück für Hütter: Er kann sofort mit dem Portugiesen planen.
Denn Silva, 23 Jahre alt und am Samstag noch für den ruhmreichen AC Mailand im Einsatz, wurde nicht in den Kader der Selecao für die bevorstehenden Länderspiele berufen. Was keinesfalls bedeuten muss, dass ihm die nötige Klasse dafür fehlt. "Er kann mit links treffen, mit rechts und mit dem Kopf", sagte Hütter: "Er ist intelligent und besitzt ein gutes Spielverständnis."
Eintracht Frankfurt verliert Büffelherde: Haller, Jovic, Rebic
Bobic hatte den Deal noch während des Spiels gegen Düsseldorf eingetütet. "So etwas habe ich noch nicht erlebt, aber man lernt nie aus", sagte Hütter, der ein wenig Wehmut nicht leugnen wollte. Mit den Abgängen von Luka Jovic (Real Madrid), Sebastien Haller (West Ham United) und nun eben Rebic habe die Eintracht schließlich "drei Granaten" verloren, in Rebic "einen Spielertypen mit Tiefgang, Dynamik und Schnelligkeit".
Hütter stellte deshalb zwar seinen Schützlingen nach dem hammerharten Auftakt mit zehn Pflichtspielen ein paar freie Tage in Aussicht, er selbst wird aber intensiv an einer neuen Spielidee tüfteln (müssen). "Die Frage ist, wie wir alle drei in Position bringen", erklärte der Österreicher.
Eintracht Frankfurt: Dost trifft bei Debüt
In Silva, dessen Landsmann Goncalo Paciencia und dem in der vergangenen Woche verpflichteten Bas Dost wird die Eintracht nämlich über ziemlich ähnliche Angreifer verfügen. Dass dies nicht zwangsläufig ein Nachteil sein muss, bewies die Partie gegen Düsseldorf.
"Das war doch schon ganz gut, oder?", fragte Dost, der in der Halbzeit eingewechselt worden war und prompt den wichtigen Ausgleich (57.) erzielte. Von der Präsenz des Niederländers profitierte auch Paciencia, der wiederum kurz vor Schluss den Siegtreffer erzielte (86.). "Bas kann uns definitiv helfen", sagte er über die rundum neue Situation in der Offensive.
Dass diese unausweichlich wurde, machte auch Bobic noch einmal klar. "Ante hat eine Phase gehabt, in der er sehr launisch war und vielleicht ein bisschen zu sehr auf diesen Wechsel gedrängt hat", sagte Bobic, der den Vize-Weltmeister deshalb auch augenzwinkernd "mit einem Tritt in den Hintern" verabschiedete, bei Sky: "Ich werde ihn trotzdem positiv in Erinnerung behalten" - und hoffen, dass sich das Tausch-Geschäft auszahlen wird.