Bayern Münchens designierter Präsident Herbert Hainer will als Nachfolger von Patriarch Uli Hoeneß sein eigenes Profil entwickeln.
"Zum einen habe ich sehr wohl bewiesen, dass ich einen international agierenden DAX-Konzern erfolgreich führen kann. Zum anderen sind wir zwar befreundet - aber das heißt ja nicht, dass wir immer zu jedem Thema gleicher Meinung sind", sagte der frühere adidas-Chef im Klubmagazin 51.
Allerdings sieht Hainer keinen Anlass, sich vom langjährigen Münchner Macher Hoeneß komplett zu distanzieren. "Wenn ich den FC Bayern zu ähnlichen Erfolgen wie Uli Hoeneß führen könnte, wäre das ja sicher nichts Schlechtes. Es wäre also klug von mir, wenn ich auf seinen Rat hören würde", sagte der 65-Jährige. Hainer soll bei der Mitgliederversammlung am 15. November zum neuen Bayern-Präsidenten gewähnt werden.
Als Hoeneß ihm diese Idee präsentierte, sei er "überrascht" gewesen, meinte Hainer: "Ich konnte mir nicht vorstellen, dass er aufhört. Für mich ist Uli Hoeneß der FC Bayern und der FC Bayern Uli Hoeneß. Ich dachte, er macht das gefühlt bis zu seinem Lebensende." Er habe sich aber geehrt gefühlt und nach dem Okay seiner Frau zugesagt.
"Ich wäre sehr stolz, wenn ich dieses Amt ausführen dürfte", betonte Hainer, der seit seiner Kindheit Bayern-Fan ist, "Kaiser" Franz Beckenbauer sein Idol nennt und seit 18 Jahren im Aufsichtsrat des deutschen Rekordmeisters sitzt. Erstmals in einem Fußballstadion war er allerdings bei Lokalrivale 1860, wo auch sein Bruder Walter später spielte. "Aber irgendwie hat es nicht gefunkt", sagte Hainer.
Als Ziel formulierte er: "Ich würde natürlich auch gerne mal die Champions League gewinnen." Beim Wettbewerb mit der europäischen Konkurrenz dürfe der FC Bayern aber seine "Identität nicht verlieren" und "nicht jeden finanziellen Wahnsinn mitmachen. Wie Uli Hoeneß habe ich gelernt, dass man nicht mehr ausgeben darf, als man eingenommen hat."