"Man legte mir dort einen Drei-Jahres-Vertrag als Profi vor. Jürgen Klopp war damals der Trainer beim BVB. Ich weiß noch, wie er mich in den Raum zum Gespräch gerufen hat und sagte: ,'Komm, wir wollen dich'", sagte Demirbay im Interview mit Bayers offizieller Webseite.
"Mit meiner heutigen mentalen Stärke wäre ich damals geblieben und hätte versucht zu kämpfen und mich durchzubeißen. Aber damals war ich damit überfordert und einfach noch nicht so weit, mich der großen Konkurrenz dort zu stellen", so Demirbay weiter.
Demirbay ging also zum HSV, wo es jedoch überhaupt nicht lief, er insgesamt lediglich drei Spiele für die Profis absolvierte. "Ganz klar Hamburg", antwortete der Linksfuß daher auch auf die Frage nach der schwierigsten Zeit seiner bisherigen Karriere.
"Weil ich dort in zwei Jahren nie das Vertrauen erhalten habe, obwohl ich immer wusste, was ich kann. Ich habe noch nie in meinem Leben zu mir gesagt: 'Du wirst es nicht packen.' Ich habe mich noch nie in meinem Leben zweifelnd in Frage gestellt", erklärte er. "Aber diese Phase beim HSV war nicht einfach für mich, weil ich dort einfach nicht die Chance erhalten habe, in der Bundesliga das zu zeigen, was ich kann."
Demirbay hatte in der Jugend zunächst für Schalke und den BVB gespielt, war mit 15 dann für drei Jahre zur SG Wattenscheid gewechselt - unter einer ganz bestimmten Bedingung.
Kerem Demirbay: Leverkusen zahlt hohe Ablösesumme
"Ich habe den Wattenscheider Verantwortlichen gesagt, dass ich nur unterschreiben werde, wenn ich dafür ein Fahrrad bekomme", verriet er. "Damit bin ich dann eineinhalb Jahre lang tagtäglich 12,3 Kilometer von Gelsenkirchen-Buer zum Training gefahren und wieder zurück."
Mit 18 ging er zurück zum BVB, schaffte dort den Sprung in die damals in der 3. Liga spielenden zweiten Mannschaft, lehnte dann den Schritt zu den Profis ab. Seit vergangenen Sommer steht der zweimalige deutsche Nationalspieler nun in Leverkusen unter Vertrag, kam für 32 Millionen Euro aus Hoffenheim.