BVB-Sportdirektor Michael Zorc platzt der Kragen: "Das war überhaupt kein Fußball"

Michael Zorc ist nach der 0:4-Pleite beim FC Bayern der Kragen geplatzt.
© getty

Borussia Dortmund hat ein weiteres Mal eine desolate Leistung beim FC Bayern München abgeliefert und verdient mit 0:4 verloren. Nach der Partie zeigte sich BVB-Sportdirektor Michael Zorc geschockt über die Darbietung - auch Trainer Lucien Favre wirkte angeschlagen.

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"Männer-Fußball" hatte BVB-Sportdirektor Michael Zorc gefordert, um beim FC Bayern dagegen halten zu können und Punkte mit nach Dortmund zu nehmen. Doch daraus wurde mal wieder nichts: Sechs Spiele in Serie hat die Borussia nun in München verloren.

Nach der Partie zeigte sich Zorc in der Mixed Zone der Allianz Arena regelrecht geschockt über die Leistung des BVB. So geknickt hat man das Dortmunder Urgestein lange nicht gesehen - und Zorc platzte schließlich der Kragen.

"Ich bin tief enttäuscht und konsterniert. Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Es war so ein deutlicher Leistungsunterschied. Das 4:0 geht komplett in Ordnung. Wir haben nicht stattgefunden", sagte Zorc.

Zorc: "Am Ende war es eine Nicht-Leistung"

Zwar hat auch der 57-Jährige einen guten Beginn seiner Mannschaft gesehen: "In den ersten 15 Minuten haben wir sogar ordentlich gespielt." Doch was anschließend passierte, dafür hatte Zorc keine Erklärung.

"Danach haben wir so einfache Fehler im eigenen Ballbesitz und es Bayern München so einfach gemacht. Wir haben uns komplett aus dem Spiel genommen. Am Ende war es eine Nicht-Leistung, muss man sagen. Das war keine Leistung, die wir heute geboten haben", fauchte Zorc.

Angesprochen auf seine Männer-Fußball-Aussage fuhr Zorc einem Journalisten in die Parade und unterbracht: "Das war überhaupt kein Fußball. Das ist der Punkt. Das sollte ja symbolisieren, dass wir uns dagegenstellen und so weiter. Noch schlimmer fand ich, wie wir heute im eigenen Ballbesitz gespielt haben. Das war einfach nichts, nach den ersten zehn Minuten haben wir es leichtfertig verdaddelt. Wir waren zu schlecht mit dem Ball und haben dem Druck nicht standgehalten."

Zorc: "Man klammert sich an jeden Strohhalm"

Ob er zwischenzeitlich einmal Hoffnung auf Besserung hatte? "Du sitzt da auf der Bank und klammerst dich an jeden Strohhalm. Wenn Paco Alcacer seine Chance reingemacht hätte, dann wäre vielleicht nochmal ein anderes Spiel entstanden. Verdient gehabt hätten wir das aber nicht", machte Zorc deutlich.

Der Sportdirektor schob die Schuld für die neuerliche Klatsche letztlich eindeutig den Spielern zu: "Ich kann Ihnen diese Leistung nicht erklären. Fragen Sie die Spieler. Den Trainer würde ich auch komplett rausnehmen, um das ganz klar zu sagen. Fragen Sie die Spieler, die sollen die Leistung erklären."

Nach diesen Statements verließ Zorc, mit einer Wasserflasche bewaffnet, enttäuscht die Katakomben des Stadions und stieg in den wartenden Mannschaftsbus. Der Letzte, auf den die Insassen warteten, war Trainer Favre.

Favre: "Wir hatten unglaubliche Ballverluste"

Auch er stellte sich noch einmal kurz den Pressevertretern. Während Zorc wütend reagierte, wirkte der Schweizer sehr enttäuscht und angeschlagen. "Wir waren spielerisch zu langsam, viel zu langsam", flüsterte Favre beinahe.

Besonders das starke Pressing der Bayern machte er als entscheidenden Unterschied aus. "Wir wussten, dass sie uns pressen würden. Wir müssen das schneller machen, um gegen ein solches Pressing zu bestehen. Wir hatten zu viele unnötige, unglaubliche Ballverluste. Statt einfach zu spielen haben wir viele Bälle für nichts verloren. Auch die Zweikämpfe am Boden und in der Luft, die waren alle zu langsam."

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