Laszlo Benes von Borussia Mönchengladbach im Interview: "Er hat mir erklärt, was ein Fußballgott ist"

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Während Ihrer Eingewöhnungsphase kam es zu einem Trainerwechsel: Auf Schubert folgte Dieter Hecking, unter dem Sie nur kurze Zeit später in der Bundesliga debütierten. Welche Erinnerungen haben Sie an diesen Tag?

Benes: Das war gegen Bayern, ich habe 15 Minuten gespielt. Eine Woche später stand ich dann gegen Hertha BSC in der Startelf und habe sofort getroffen. Ich hatte das Gefühl, dass meine Zeit endlich gekommen war. Nachdem ich im nächsten Spiel zunächst wieder auf der Bank saß, wusste ich, dass ich noch mehr geben muss.

Sie entwickelten sich zum Stammspieler und agierten meistens mit Mahmoud Dahoud auf der Doppelsechs. Wie haben Sie ihn erlebt?

Benes: Ich habe die gemeinsame Zeit mit Mo genossen und viel von ihm gelernt. Er ist in meinen Augen ein sehr, sehr guter Spieler.

Beim BVB durchlebt er aktuell eine schwierige Phase und bekommt nur wenig Einsatzzeit.

Benes: Dortmund ist eine starke Mannschaft, trotzdem überrascht es mich, dass Mo so wenig spielt. Ich glaube aber, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis er wieder häufiger zum Einsatz kommt. Er ist ein Top-Spieler.

Nach Ihrer ersten Saison verließ Dahoud den Verein und wechselte zum BVB, Gladbach holte Denis Zakaria. Der Konkurrenzkampf blieb gleich, aber dann kam der 13. September 2017 und mit ihm ein für Sie verhängnisvolles Testspiel gegen VVV Venlo. Sie brachen sich den Mittelfuß.

Benes: Das war eine sehr schwierige Zeit. Ich wusste aber, dass mir diese Verletzung nicht meine Träume zunichtemachen würde. Es war ja auch keine schwere Verletzung. Der Fuß war zwar gebrochen, aber es war nicht so kompliziert. Ich wusste, dass ich zurückkommen werde.

In der Folge waren Sie allerdings häufiger verletzt. Hatten Sie Angst, dass Ihr Körper den Strapazen des Profidaseins nicht gewachsen ist?

Benes: Es war nicht einfach, damit umzugehen. Immer wenn ich gerade wieder fit geworden bin und bei 100 Prozent war, kam etwas Neues. Ich habe während meiner Reha häufig mit Tobias Strobl gesprochen, der in dieser Zeit einen Meniskus- und Kreuzbandriss hatte. Diese Gespräche und sein Optimismus haben mir sehr geholfen.

Zwischen dem 13. September 2017 und dem 26. Januar 2019 standen Sie nur zweimal für Gladbach in der Bundesliga auf dem Platz. Anschließend wechselten Sie zu Holstein Kiel in die 2. Bundesliga. Wie kam das zustande?

Benes: Die Entscheidung fiel am letzten Tag des Wintertransferfensters. Ich habe erst gezögert und wusste nicht genau, ob ich wirklich in die 2. Liga gehen möchte. Dann habe ich mehr über die Philosophie und den Trainer in Kiel erfahren und mich für diesen Schritt entschieden. Ich wollte aber nur für ein halbes Jahr ausgeliehen und nicht verkauft werden. Ich wollte alles dafür tun, um mich für die Bundesliga und Gladbach zu empfehlen. Die Zeit in Kiel war eine der wichtigsten Phasen meiner Karriere, weil ich das erste Mal seit meiner ersten Saison in Zilina so viele Spiele am Stück gemacht habe.

Im vergangenen Sommer kehrten Sie nach Gladbach zurück. Unter Trainer Marco Rose steht Gladbach in der Bundesliga so gut da wie lange nicht mehr. Was macht er anders als Schubert oder Hecking?

Benes: Er hat eine ganz andere Spielidee. Es war nicht so einfach, sich daran zu gewöhnen und seine Anweisungen umzusetzen. Wir haben ein paar Spiele gebraucht und es dann immer besser gemacht. Mir persönlich liegt diese Art von Fußball, das hohe Pressing nach dem Ballverlust. Wenn man es richtig macht, gewinnt man früh den Ball und erspielt sich viele Chancen.

Haben sich auf und neben dem Platz bei Borussia Mönchengladbach gut verstanden: Laszlo Benes und Mahmoud Dahoud.
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Haben sich auf und neben dem Platz bei Borussia Mönchengladbach gut verstanden: Laszlo Benes und Mahmoud Dahoud.

Gladbach steht derzeit punktgleich mit Tabellenführer RB Leipzig ganz oben. Glauben Sie an den Meistertitel?

Benes: Ich denke nie daran, wie unsere Situation im Mai aussehen könnte. Da kann noch so viel passieren. Wenn du zweimal verlierst, bist du schon Sechster oder Siebter. Es macht keinen Sinn, an die Meisterschaft zu denken.

Sie sind 22 Jahre jung, hatten von Kindesbeinen an nur Fußball im Kopf. Gibt es einen Spieler, der schon immer ein fußballerisches Vorbild für Sie war?

Benes: Cristiano Ronaldo. Nicht nur, weil er so viele Tore geschossen oder für meinen Lieblingsverein Manchester United gespielt hat, sondern weil er so professionell ist und so hart an sich arbeitet. Das ist einfach krass.

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