"Es wird Zeit, dass Berlin auch die Fußball-Hauptstadt wird", sagte Klinsmann der Bild am Sonntag und erklärte: "Den Anspruch, irgendwann mit den Bayern auf Augenhöhe zu sein, darf man doch haben."
Helfen sollen dabei die 224 Millionen Euro, die der Unternehmer Lars Windhorst in die Hertha investiert hat. Allerdings stellte Klinsmann klar, dass es bis zum FC Bayern ein weiter Weg sei, den man "Schritt für Schritt gehen" müsse.
Klinsmanns Vision: "Weg vom Tabellenkeller, durchatmen. Zweiter Schritt: Nächste Saison die Europa League erreichen. Dritter Schritt: In drei bis fünf Jahren um die Meisterschaft mitspielen und in die Champions League kommen. Ich weiß, dass bei dieser Planung schnell das Wort 'Größenwahn' fällt. Aber mit Größenwahn hat das mal gar nichts zu tun."
Entscheidend seien langfristige Ziele, denn ähnliche Projekte wie bei der TSG 1899 Hoffenheim und RB Leipzig hätten gezeigt, dass diese nicht "von heute auf morgen entstanden" sind: "Das gilt natürlich auch für die Hertha. Wir denken in viel größeren Zeiträumen und Etappen."
Aktuell findet sich die Hertha auf dem 14. Platz in der Bundesliga-Tabelle wieder. Am Sonntag geht es gegen den FC Bayern, wo Klinsmann dann auf seinen ehemaligen Klub trifft.
Hertha: Jürgen Klinsmann glaubt an namhafte Verstärkungen
Um sich in der Tabelle nach oben zu spielen, sucht die Alte Dame nach Kaderverstärkungen. Dabei habe man nun andere Voraussetzungen als noch vor Windhorsts Investment, erklärte Klinsmann, der das Traineramt in Berlin Ende November übernommen hatte: "Wir dürfen uns jetzt auf einem Markt umschauen und auch gucken, wer bei einem Champions-League-Klub auf der Bank sitzt und daher vielleicht unglücklich ist."
Und der ehemalige Bundestrainer weiter: "Wir können über Namen diskutieren, die vorher nie ein Thema für Hertha waren. Ein Transfer von einem Spieler dieser Klasse würde viel bewegen. Aber wir müssen uns dennoch gut überlegen, was wir machen. Wir kennen die Risiken des Geschäfts. Und wir wissen natürlich auch, dass diese Leute, die da ins Rennen geworfen werden, genau auf die sportliche Situation bei uns schauen. Denen musst du eine sportliche Perspektive bieten. Deshalb ist es ja wichtig, dass wir eine klare Zielstellung haben."
Zuletzt wurde beispielsweise Granit Xhaka vom FC Arsenal in Berlin gehandelt. Nachdem ein Wechsel fast schon fix schien, platzte er doch noch. Der Schweizer wird wohl über den Winter hinaus in London bleiben.