Demzufolge hatten die Schwarz-Gelben Haaland bereits seit 2016 auf dem Zettel, als er bei einem U17-Turnier in Skandinavien auffiel. "Wir besuchten das Turnier nicht speziell, um Haaland zu beobachten, aber er wurde sehr schnell interessant für uns", wird BVB-Chefscout Markus Pilawa zitiert.
In der Folge scouteten die Dortmunder Haaland 28-mal live und schauten sich seit seinem ersten Einsatz bei den Profis von Molde jedes einzelne Spiel auf Video an. Im vergangenen Jahr machte sich sogar Matthias Sammer, der als externer Berater beim BVB fungiert, einige Male auf den Weg nach Salzburg, um Haaland bei Trainingseinheiten zu beobachten und dessen Trainingsmoral einschätzen zu können.
Doch Haalands starke Auftritte in der Gruppenphase der aktuellen Champions-League-Saison verbreiteten im Dortmunder Umfeld die Angst, dass ihnen das 19-jährige Stürmertalent durch die Lappen gehen könnte. Also zogen die Verantwortlichen sämtliche Register, um ihn von einem Wechsel zu überzeugen.
Delaney und Co.: Charmeoffensive via WhatsApp
Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke und Sportdirektor Michael Zorc setzten auf die emotionale Schiene und machten in mehreren Treffen das Spielen vor den BVB-Fans im Signal Iduna Park schmackhaft.
Haalands Vater Alf-Inge wurde von den Strukturen im Klub und einer großen Expertise im Management überzeugt - ein Punkt, den die Haalands bei Mitstreiter Manchester United offenbar nicht gegeben sahen. Außerdem wurde Thomas Delaney damit beauftragt, gemeinsam mit weiteren Spielern eine Charmeoffensive via WhatsApp zu starten.
Haaland: Ausstiegsklausel "beträchtlich höher" als kolportiert
Haalands Berater Mino Raiola und die Borussia pflegen seit dem Transfer von Henrikh Mkhitaryan 2013 ein gutes Verhältnis. Ein Faktor, der wohl half, den Deal einzutüten. Dafür musste sich der Bundesliga-Vierte jedoch mächtig strecken. Dem Bericht zufolge verdient Haaland künftig nur geringfügig weniger als die zehn Millionen Euro Jahresgehalt, welche ihm Manchester United wohl bot.
Außerdem ist Haaland der erste Neuankömmling beim BVB, der nach Mario Götzes Abgang im Jahr 2013 zu den Bayern eine Ausstiegsklausel in seinen Vertrag verankert bekam. Diese soll jedoch "beträchtlich höher" sein als die 58,5 Millionen Euro, welche immer wieder in englischen Medien genannt werden, und erst gegen Ende seines Viereinhalbjahresvertrags greifen.