Nach Informationen der Bild hat Köln zu diesem Zweck die Sportschule Hennef geblockt. Ziel sei es, sich gemäß dem Hygienekonzept der DFL "für acht Tage wegschließen" zu können, schrieb die Zeitung. Auch mehrere Hotels habe der FC reserviert. Am Mittwoch will die Politik über das weitere Vorgehen in der Bundesliga beraten, danach könnte Köln das Trainingslager beziehen.
Das DFL-Konzept sieht eigentlich vor, dass alle Teams erst eine Woche vor dem Neustart der Spiele in quarantäne-ähnliche Trainingslager gehen. "Der FC zieht diesen Zeitraum jedoch auf den Beginn des Mannschaftstrainings vor", teilte der Klub mit.
1. FC Köln: Drei positive Corona-Tests sorgen für Aufregung
"Wenn wir ins Mannschaftstraining gehen, bedeutet dies Körperkontakt. Der kann nach den Richtlinien des medizinischen Konzepts der DFL nur zwischen Spielern möglich sein, die die Gewissheit haben, dass alle Mitglieder der Trainingsgruppe negativ auf das Virus getestet sind", sagte FC-Geschäftsführer Horst Heldt: "Gerade zum Start möchten wir dabei sichergehen, dass unsere Mannschaft sich nicht im Alltag anstecken kann."
Die ersten Corona-Untersuchungen hatten in Köln zu drei positiven Tests geführt. Bis zu einer Entscheidung über den weiteren Saisonverlauf wird Köln indes sein Gruppentraining "unter den gebotenen Einschränkungen" fortsetzen. Geschäftsführer Alexander Wehrle betonte: "Wir werden unser medizinisches Konzept in Absprache mit dem Gesundheitsamt noch einmal aktualisieren, sobald durch das Mannschaftstraining neue Bedingungen gelten. Eine freiwillige Abschirmung des Teams für einen gewissen Zeitraum hilft dabei."
In Folge der positiven Corona-Tests hatte sich Profi Birger Verstraete kritisch und sorgenvoll geäußert. "Wir werden nicht unter Quarantäne gestellt", sagte Birger Verstraete in die Kamera, "und das ist schon ziemlich bizarr." Der Kölner Mittelfeldspieler hatte dem Fernsehsender VTM aus seiner belgischen Heimat ein Video-Interview gegeben, mit dem FC war das nicht abgestimmt. Weil seine Freundin Herzprobleme hat und damit zur Risikogruppe gehört, sparte Verstraete auch nicht mit Kritk am eigenen Verein.
Wenn der Klub nun so weitermache, sagte Verstraete, "dann sollte es ein Signal der anderen Bundesliga-Teams geben, dass das unverantwortlich ist. Zuerst Gesundheit, dann Fußball". Der 26-Jährige nahm damit seinen Verein in die Pflicht und teilte den Standpunkt zahlreicher externer Kritiker: Der Sport darf keinen Sonderweg suchen.
Am Sonntagvormittag fuhr Verstraete dann am Geißbockheim vor, ein Gespräch mit dem Arbeitgeber folgte. Wenig später verschickte der Klub eine Mitteilung und stellte klar: Die strengen Maßnahmen zum Schutz vor Infektionen wurden zu jedem Zeitpunkt eingehalten. Auch dürfen Profis erst dann zusammen trainieren, wenn für sie zwei aufeinanderfolgende negative Tests vorliegen. Bislang hat noch kein Mannschaftstraining stattgefunden.