Emre Can (26) von Borussia Dortmund hat seinen Teamkollegen Jadon Sancho (20) zu mehr Disziplin aufgefordert. Gleichzeitig hofft der BVB-Matchwinner gegen Hertha BSC (1:0) darauf, "noch viele Jahre" mit Trainer Lucien Favre zu arbeiten.
"Wir wissen, dass er in manchen Dingen einfach disziplinierter sein muss, das weiß er selber aber auch", sagte der Defensivspieler bei Sky angesprochen auf die jüngsten Fehltritte des Engländers.
Sancho wurde gemeinsam mit Mitspieler Manuel Akanji am Freitag von der DFL wegen Verstoßes gegen des Hygienekonzept mit einer Geldstrafe in unbekannter Höhe belegt. Sancho selbst bezeichnete die Strafe später auf Twitter als "absoluter Witz". Zuvor war außerdem über einen unerlaubten Trip nach England während der Corona-Pause berichtet worden. Ein Umstand, den Sportdirektor Michael Zorc am vergangenen Donnerstag klar dementierte.
BVB: Jadon Sancho? "Er ist ein super Junge"
"Bei solchen Dingen muss er einfach schlauer sein und erwachsener werden. Solche Fehler darf er sich in Zukunft nicht mehr leisten", wurde Can diesbezüglich deutlich. "Man muss den Jadon führen. Er ist ein super Junge, auch außerhalb des Platzes. Er macht das nicht extra, um für einen Skandal zu sorgen. Vielleicht vertraut er in manchen Dingen zu viel anderen Menschen", so Can.
BVB-Sportdirektor Michael Zorc gab zuletzt zu, dass Sancho gerne "Grenzen austesten" würde. Sportlich ist der Offensivspieler über jeden Zweifel erhaben. Nach 40 Pflichtspielen stehen 20 Tore und 20 Vorlagen zu Buche.
Can über Lucien Favre: "Er passt zu 100 Prozent zum BVB"
Anders als Sancho hatte BVB-Trainer Lucien Favre zuletzt die Zweifler auf seiner Seite. Nach der erneuten Niederlage gegen den FC Bayern München und der damit einhergehenden Vorentscheidung im Kampf um die Meisterschaft stand der Schweizer wieder mal in der Kritik. Sogar über einen vorzeitigen Rücktritt am Saisonende stand wurde spekuliert. Ein Umstand, den Can nach dem 1:0-Sieg überhaupt nicht nachvollziehen konnte.
"Er ist ein großartiger Trainer", sagte der deutsche Nationalspieler, der seit der Winterpause für die Schwarz-Gelben aufläuft: "Manchmal wird gemeckert, was ich aber nicht verstehen kann, wenn man die Punkteausbeute und die Rückrunde sieht. Er passt zu 100 Prozent zum BVB. Ich hoffe, dass ich noch mehrere Jahre mit ihm hier arbeiten kann."
Favres Vertrag läuft im kommenden Jahr in Dortmund aus. Nach der 0:1-Niederlage gegen die Bayern hatte er angekündigt, "in ein paar Wochen" sprechen zu wollen.