"Ich würde Manchester City empfehlen, jedes Triumphgeheul einzustellen: Wenn man die Urteilsbegründung liest, sieht man schon, dass lediglich die Beweisführung nicht stichhaltig genug war. Da verbietet sich eigentlich jeder Triumph", sagte Watzke dem kicker.
Die UEFA wollte ManCity ursprünglich für zwei Jahre aus dem Europapokal ausschließen. Der Grund waren Verstöße gegen das Financial Fairplay. Der Internationale Sportgerichtshof CAS kippte das Urteil der UEFA und hob die Sperre weitestgehend auf. Übrig blieb lediglich eine Geldstrafe von rund zehn Millionen Euro.
Für Watzke war das Urteil "auch ein Rückschlag für die UEFA". Der europäische Dachverband müsse nun versuchen, "die Regularien noch deutlicher darzustellen und schärfer zu kontrollieren, um eine noch stringentere Beweisführung an den Tag zu legen. Ich habe in dieser Hinsicht großes Vertrauen zu Aleksander Ceferin", sagte Watzke.
Watzke ist mit seiner Einschätzung nicht allein. Auch Liverpool-Trainer Jürgen Klopp sagte: "Ich denke nicht, dass es ein guter Tag für den Fußball war." Jose Mourinho sprach sogar von einer "schändlichen Entscheidung".
Pep Guardiola und Manchester City in der Kritik
Neben dem CAS und Manchester City geriet auch City-Trainer Pep Guardiola in die Kritik. Der frühere Finanz-Geschäftsführer der DFL, Christian Müller, sprach dem Spanier etwa "Wettbewerbsintegrität" ab. "Das erinnert mich so ein bisschen an das Verhalten von Donald Trump, der brachiales Unrecht begeht und dann noch Twittermeldungen hinterherschießt, die die Menschen nur noch zur Verzweiflung bringen", sagte Müller dem SID.
Guardiola wies die Kritik an ihm und seinem Arbeitgeber entschieden zurück. Zunächst zeigte er sich "unglaublich glücklich" über das CAS-Urteil. Es habe "bewiesen, dass alles, was die Leute behauptet haben, unwahr ist".
Der frühere Bayern-Trainer forderte eine Entschuldigung: "Was wir getan haben, war richtig. Wir wurden nicht gesperrt, weil wir die Regeln des Financial Fair Play befolgt haben - sonst wären wir ja gesperrt worden."