BVB: Pro und Contra zur Stürmerdiskussion - "Dortmund geht ein riskantes Spiel ein"

Von Jochen Tittmar, Stanislav Schupp
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© imago images / Kirchner-Media

Mit Erling Haaland steht bei Borussia Dortmund nur ein gelernter Stürmer im Kader, erst im November wäre der dann 16-jährige Youssoufa Moukoko Angreifer Nummer zwei beim BVB. Reicht das aus oder nicht? Zwei Redakteure diskutieren.

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Pro: Der BVB hat eine Vielzahl an Alternativen zu Haaland

von Stanislav Schupp

"Wir haben in der vergangenen Saison nicht zu wenig Tore geschossen", entgegnete BVB-Sportdirektor Michael Zorc jüngst klar und deutlich im kicker auf die Frage, ob die Schwarz-Gelben für die kommende Saison einen zweiten echten Stürmer neben Erling Haaland benötigen.

Ein Statement, das mit Blick auf die Zahlen noch mehr Aussagekraft erhält: Die Westfalen trafen in der abgelaufenen Bundesligasaison satte 84-mal und stellten damit einen Vereinsrekord auf. Nur Triple-Sieger FC Bayern (100 Tore) zeigte sich noch effizienter.

Haaland benötigte für seine Ausbeute gerade einmal 15 Ligaauftritte. Der Norweger wurde ursprünglich als die im November vergangenen Jahres von Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke vermisste zweite Spitze neben dem damaligen Torjäger Paco Alcacer geholt. Doch der Spanier verließ Dortmund quasi mit der Ankunft Haalands und die Borussia stand in der Folge erneut mit nur einem Neuner da - und knackte dennoch die Bestmarke.

Das lag einerseits natürlich daran, dass der 20-Jährige einschlug wie eine Bombe, andererseits aber auch, dass sich die Dortmunder offensiv variabel präsentierten. Wirft man einen Blick auf die BVB-interne Torschützenliste der Vorsaison, so sind vier Spieler aus den Top-5 genau genommen offensive Mittelfeldspieler.

BVB-Spiel für die Gegner unberechenbarer

Chefcoach Lucien Favre ließ oftmals, auch in Abwesenheit von Haaland, mit einer Doppelspitze agieren. Dabei bildeten beispielsweise Hazard oder Sancho die vorderste Front, dahinter wirbelten mal Giovanni Reyna, Marco Reus oder Julian Brandt. Oder er ließ einen der genannten Akteure als alleinige Spitze auflaufen. Umstellungen, die von Erfolg gekrönt waren.

Demnach schlussfolgerte Zorc, dass es "keinen klassischen Neuner" mehr im System des BVB gebe. Es ist davon auszugehen, dass sich auch in der kommende Saison nichts am System ändern wird. Zumal neben dem auch künftig in Schwarz-Gelb auflaufenden Sancho mit Neuzugang Reinier ein weiterer offensiver, flexibel einsetzbarer Spieler den Kader bereichert. Der Brasilianer kann sowohl hinter den Spitzen als auch auf der Außenbahn oder im Sturmzentrum agieren.

Darüber hinaus wird auch Top-Talent Youssoufa Moukoko ab seinem 16. Lebensjahr im November fester Bestandteil des Lizenspielerkaders. Intern wird Moukoko sicherlich nicht denselben Druck verspüren, wie es die millionenschweren Stars der Borussia tun, dementsprechend befreit und hoch motiviert kann er ins Abenteuer Profifußball starten.

Somit bietet das Spiel des BVB nicht nur eine Vielzahl an Alternativen, um einen möglichen Ausfall Haalands aufzufangen. Es macht es auch für den Gegner unberechenbarer.

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