Nach Informationen von SPOX und Goal hat der englische Traditionsverein um Teammanager Ole Gunnar Solskjaer die Gespräche mit Sanchos Seite fortgesetzt und dabei weitere Fortschritte erzielt.
United hat trotz der öffentlichen Bekräftigung des BVB, Sancho in diesem Sommer nicht mehr ziehen zu lassen, weiterhin mit Sanchos Berater Emeka Obasi verhandelt. Nun hat man sich in puncto Gehalt und Provision angenähert.
Dieses Thema war bis zuletzt Streitpunkt der beiden Parteien, schließlich wollte United das interne Gehaltsgefüge gerade im Hinblick auf den Transfer von Alexis Sanchez auf keinen Fall sprengen: Der Chilene, der vom FC Arsenal nach Manchester gekommen war, soll vor seinem Wechsel zu Inter Mailand mit Abstand Topverdiener der Premier League gewesen sein.
Allerdings hatte BVB-Sportdirektor Michael Zorc einen Wechsel des 20-Jährigen nach Ablauf der gesetzten Frist (10. August) und der damit verbundenen Reise ins Trainingslager nach Bad Ragaz kategorisch ausgeschlossen ("Er wird in der kommenden Saison bei uns Spielen. Diese Entscheidung ist definitiv").
Auch auf die aktuellen Entwicklungen reagierte man in Dortmund gelassen. Wie SPOX und Goal erfuhren, geht man fest von einem Verbleib des Stürmers aus und schließt sogar Gespräche mit United bis zum Ende der Wechselperiode Anfang Oktober aus. Sancho fühle sich in Dortmund wohl und wolle bleiben, hieß es.
Manchester United hofft auf Preissenkung für Sancho
Das liegt auch daran, dass der BVB in Sachen Ablöseforderung nicht von den geforderten 120 Millionen Euro abrücken will. "Es hat nie ein Angebot für Jadon gegeben, aber es gibt von uns halt prophylaktisch die Ansage, was mindestens gezahlt werden müsste", sagte Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke Anfang August der Süddeutschen Zeitung. Er betonte damals, dass es "keinerlei Kontakt" zwischen den beiden Vereinen gegeben habe: "Auch nicht indirekt oder über angebliche Mittelsmänner."
Wie mehrere englische Zeitungen in den vergangenen Tagen und Wochen berichteten, will und kann United die geforderte Summe aufgrund der Corona-Pandemie "auf keinen Fall" aufbringen. Der Klub soll seinerseits hoffen, dass der BVB früher oder später von den 120 Millionen Euro abrückt und die geforderte Summe auf etwa 100 Millionen Euro verringert.
Medienberichten zufolge wurde zudem Marco Lichtsteiner in die Verhandlungen miteinbezogen, um über die Ablöse zu diskutieren: Der Bruder von Stephan Lichtsteiner hat nach Angaben der Sport Bild bereits bei den Transfers von Ousmane Dembele (2017 zum FC Barcelona) und Pierre-Emerick Aubameyang (2018 zum FC Arsenal) tatkräftig mitgeholfen.
Jadon Sancho: Dembele und Douglas Costa als Alternativen
Sollten sich Zorc und Co. in puncto Ablöse nicht bewegen, wird sich ManUnited nach Informationen von SPOX und Goal bei anderen Vereinen umschauen. Als Alternativen zu Sancho gelten Douglas Costa (Juventus Turin) und Ousmane Dembele (FC Barcelona). In der jüngeren Vergangenheit hatte es auch immer wieder Gerüchte über Bayern Münchens Kingsley Coman gegeben, den offenbar das Zusammenspiel mit seinen französischen Nationalmannschaftskollegen Anthony Martial und Paul Pogba reizen würde.
Auf das umgehängte Preisschild angesprochen, erklärte Sancho im Gespräch mit Sport Bible: "Ich denke, es ist ein schönes Gefühl, so viel wert zu sein, aber ich schaue nicht allzu sehr darauf. Für mich geht es darum, für mein Team und auch für mich selbst etwas Gutes zu tun."
Sancho hatte seinen Vertrag in Dortmund bereits vor einem Jahr bis 2023 verlängert. Zudem soll sein jährlicher Verdienst bei einem Verbleib von aktuell sechs auf zehn Millionen Euro erhöht werden.
Jadon Sancho: Leistungsdaten beim BVB 2019/20
Wettbewerb | Spiele | Tore | Assists |
Bundesliga | 32 | 17 | 17 |
DFB-Pokal | 3 | - | - |
Champions League | 8 | 2 | 3 |
Super Cup | 1 | 1 | 1 |