Bereits seit 2014 läuft Klostermann für RB Leipzig auf. Dass sein Wechsel vom VfL Bochum nach Leipzig einst für viel Aufsehen und Misstöne sorgte, hat er nicht vergessen. Peter Neururer, damals Trainer des Revierklubs, hatte den Transfer deutlich kritisiert ("Ich wünsche Lukas einen neuen Berater"), was Klostermann ihm aber inzwischen verziehen hat. Damals fand er die Aussagen Neururers aber "nicht so cool".
Vielmehr ist er begeistert von der damaligen Vorhersage Ralf Rangnicks, der ihn zu dem Schritt nach Leipzig überzeugt hat: "Er hat die Dinge, wie sie jetzt passiert sind, mehr oder weniger so prophezeit. Das ist rückblickend schon beeindruckend, dass alles so gekommen ist." Klostermann sprach dabei seine persönliche und die Entwicklung des Vereins an. Ausschlaggebend für den Wechsel nach Leipzig war, dass er sich "als Teil von etwas Einzigartigem" fühle.
Unter Sportdirektor Rangnick überwies der Klub eine Million Euro an den VfL Bochum für Klostermann, der zu dem Zeitpunkt erst neun Zweitliga-Partien absolviert hatte. Seitdem lief er 171-mal für die RasenBaller auf und entwickelte sich sogar zum Nationalspieler.
Lukas Klostermann über einen "unheimlich schönen" Moment
"Ich freue mich sehr auf diese Saison und die danach. Ich bin gespannt, wo das noch hinführt." Für Klostermann ist eins klar: Auf ihn und den Klub warte eine neue "große Herausforderung", nicht zuletzt durch den eng getakteten Spielplan. Der Erfolg in der vergangenen Champions-League-Saison, als das Team erst im Halbfinale an Paris Saint-Germain scheiterte, soll schnellstmöglich wiederholt werden. Das Abschneiden in der Königsklasse habe "süchtig nach mehr gemacht", so der Verteidiger.
Beim 3:1-Auftaktsieg von RBL gegen Mainz waren in der Red-Bull-Arena wieder Zuschauer zugelassen. Für Klostermann war dies "unheimlich schön", auch wenn nur 8.500 Fans zugelassen waren. "Das ist eine ganz andere Atmosphäre. Da ist es auch egal, ob es nur 8.500 Zuschauer sind oder das Stadion voll ist. Das macht den Fußball einfach aus. Wir haben sehr lange darauf hingefiebert", führte er aus.
Er habe am Sonntag das präsente Publikum bewusster wahrgenommen, weil es nach den zahlreichen Wochen ohne Zuschauer "eine Art neue Erfahrung" war. Vor allem die Anfeuerungen bei Angriffen, wenn "du dann mit den Fans eine Art Einheit wirst", habe ihm nochmal zusätzlichen Rückenwind gegeben.
Klostermann erklärte zudem, welchen Vorteil der Abgang von Timo Werner vielleicht für die Mannschaft haben könne. "Es wird definitiv eine Herausforderung sein. Im Spiel gegen Mainz hat man allerdings gesehen, dass andere Spieler dafür in die Abschlusssituation kommen." Weiter erklärte er aber auch: "Timo hat mit sich seiner einzigartigen Dynamik immer in die gefährliche Situationen bringen können und war dann treffsicher. Das war für unsere Mannschaft extrem wichtig. Nun müssen wir als Mannschaft in diese Fußstapfen treten."