Am schnellsten erwarte er eine Einigung bei Linksverteidiger Angelino, der in der abgelaufenen Rückrunde von Manchester City ausgeliehen war. "Den brauchen wir unbedingt", so Nagelsmann. Da die Belastung in der anstehenden Spielzeit "nicht der Norm entspricht, die wir sonst gewöhnt sind", müsse der Klub laut Nagelsmann noch an einigen Stellen nachbessern.
Vor allem im Sturm muss Ersatz für den zum FC Chelsea abgewanderten Timo Werner und Patrik Schick her, den die AS Rom nicht für ein weiteres Mal nach Leipzig ausleihen wollte. Dass auf dieser Position der Norweger Alexander Sörloth von Trabzonspor ein Thema werden könnte, bestätigte der Trainer: "Das kann ein Ersatz sein. Auch mit dem beschäftigen wir uns."
In der Offensive hatte RB bereits den Südkoreaner Hee-Chan Hwang von Red Bull Salzburg gekauft. Neben einem weiteren Angreifer wünscht sich Nagelsmann zudem einen schnellen Außenspieler. "Das ist aber auch ein Markt, der - was Kaufen angeht - nicht zu stemmen ist", sagte er: "Daher müssen wir gucken, ob wir einen Leihspieler finden, der dieses Profil erfüllt."
Verabschiedet hat sich der 33-Jährige von der Verpflichtung eines kopfballstarken Box-to-Box-Spielers. Ein solcher Transfer sei "unbezahlbar". Generell hielt Nagelsmann fest: "Die Wunschspieler, die ich noch hätte, sind eher für FIFA, aber das ist nicht die Realität."
RB Leipzig: Nagelsmann kontert Kritik von Söder
Nagelsmann begrüßte zudem die bevorstehende Rückkehr der Fans erneut und wies die Kritik von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder zurück. Das Gesundheitsamt Leipzig hatte RB erlaubt, zum Saisonstart der Bundesliga am 20. September gegen den FSV Mainz 05 8500 ins Stadion zu lassen.
"Grundsätzlich finde ich es ein gutes Zeichen für alle, dass wir ein Stück zur Normalität zurückkehren", sagte Nagelsmann. Man habe in Sachsen und Leipzig ja auch nicht so viele Infizierte. "Und das ist ja keine Entscheidung aus dem Bauch heraus, die ist ja auch wissenschaftlich begründet", meinte der RB-Coach.
Söder hatte den Funke-Medien gesagt, dass RB Leipzig mit der Rückkehr der Fans "kein gutes Signal" gesendet habe. "Das führt zu einer erheblichen Wettbewerbsverzerrung unter den Vereinen, wenn nur an bestimmten Spielorten einheimische Fans ins Stadion dürfen", sagte der CSU-Politiker.
Nagelsmann glaubt, dass die Debatte nicht ganz frei von Neid ist. Zuletzt habe es bei der Frage, "ob ein Restaurant oder ein Einzelhandel aufmachen darf, auch eine Neiddiskussion gegeben", sagte Nagelsmann, "die ich nicht ganz nachvollziehen kann. Wenn zwei Restaurants offen haben, ist es doch besser, als wenn keins geöffnet hat", meinte Nagelsmann.