Der Verband will mit seinem Schritt auch möglicher Kritik hinsichtlich einer Verknappung der Testkapazitäten durch den Fußball auf Kosten der Allgemeinheit vorbeugen. "Zum einen macht dieses Vorgehen Pool-Testungen möglich, was eine Entlastung der Kapazitäten zur Folge hat", ließ der DFB wissen: "Zum anderen bleibt dadurch mehr Zeit für die Auswertung der Proben, dies verringert den zeitlichen Druck und gibt den Laboren weiterhin die Möglichkeit, andere Testungen, die medizinisch notwendig sind, vorzuziehen."
Derzeit sind in der 3. Liga und der Frauen-Bundesliga zusammen rund 2500 Tests pro Woche nötig. Bei Pool-Tests werden nicht einzelne Ergebnisse, sondern das Resultat der ganzen Gruppe ausgewertet. Fällt der Gruppentest negativ aus, fallen aufwendige Einzeltests weg. Nur bei einem positiv Befund müssen zusätzliche Tests mit den zurückbehaltenen Proben durchgeführt werden.
In der Bundesliga und der 2. Liga gibt es bisher keine Anpassung der Regelung. Das Konzept sieht nach wie vor Einzel-Tests "frühestens 36 Stunden vor dem Anpfiff" vor. Zudem sind keine Pool-Tests erlaubt. Vor Saisonbeginn hatte die Deutsche Fußball Liga (DFL) erklärt, dass der Profifußball rund 3500 Tests pro Woche zur Durchführung des Spielbetriebs benötigt. Die DFL hatte in der Vergangenheit stets betont, dass der Profifußball der Allgemeinheit in keinem Fall benötigte Kapazitäten wegnehmen werde.
Zuletzt hatte der Verband der Akkreditierten Labore in der Medizin (ALM) über eine Überlastung seiner Einrichtungen geklagt. Die jüngsten Zahlen weisen 1,4 Millionen Test pro Woche auf, damit sei die Kapazität "bundesweit erstmalig zu 100 Prozent ausgereizt". Laut dem ALM käme es bereits zu Rückstaus, die Reserven seien erschöpft. Das liegt laut dem ALM-Vorsitzenden Michael Müller auch daran, dass "immer noch zu viele asymptomatische und damit Personen mit sehr niedriger Priorität" getestet würden.