BVB-PK: Terzic will mit Favre "in engem Kontakt" bleiben - Zorc plant ohne Sturm-Verstärkung

"Die letzten 48 Stunden waren nicht normal. Die Niederlage am Samstag tut weh, da ziehe ich mir auch den Schuh an. Ich möchte mich bei Favre und Stefes für die Zusammenarbeit bedanken und das tolle Miteinander", erklärte Terzic, dem die Arbeit für seinen Herzensverein "unendlich viel Spaß" bereite - "in welcher Rolle auch immer".

"Ich bin ein Produkt von Borussia Dortmund, komme aus der Region und bin seit Ewigkeiten Fan. Dementsprechend bin ich auch geprägt", sagte Terzic, der 30 Kilometer entfernt aufgewachsen ist, weiterhin. "Als Neunjähriger war klar, für wen das Herz schlägt."

Im ersten Schritt nahm er die Mannschaft in die Pflicht, am Dienstag in Bremen für eine Reaktion zu sorgen und erkannte bereits positive Signale: "Die Mannschaft hat sehr offen reagiert, sie ist über das Ergebnis und die Entscheidung sehr enttäuscht." Es gehe darum "alles rauszuhauen bis Weihnachten, was noch im Tank ist".

Sportdirektor Michael Zorc sieht in Terzic einen "ausgewiesenen Fachmann und positiven Typen, der ein gutes Gespür im Umgang mit den Spielern mitbringt und auch die notwendige Emotionalität". Für die Entscheidung gegen Favre gebe es "rein sportliche Gründe. Es war nicht nur eine Frage des Ergebnisses, sondern der Leistungsentwicklung".

Auf die Frage, ob der BVB im Winter eine Neuverpflichtung im Sturmzentrum plane, um den derzeit verletzten Erling Haaland zu entlasten, antwortete Zorc mit einem klaren Nein: "Wir alle kennen Erling, der jede Minute auf dem Platz stehen möchte. Er tut uns auch gut. Wir wollen Youssoufa aufbauen und ihm niemanden vor die Nase setzen." Für die Verpflichtung eines Spielers, der auch wirklich weiterhelfen kann, fehle zudem "die wirtschaftliche Grundlage".

BVB: Pressekonferenz vor dem Spiel in Bremen im Liveticker zum Nachlesen

Das war es auch schon aus dem Pressezentrum der Schwarzgelben.

Zorc über den Plan mit Terzic:

"Ich glaube, dass der Vertrag bis Saisonende zielführend ist. Das ist ein langer Weg mit mindestens 26 Pflichtspielen. Der Hauptfokus ist darauf gerichtet, jetzt den Dreh in positivere Fahrwasser hinzukriegen. Was im Sommer sein wird, werden wir im Sommer besprechen."

Terzic über seine veränderte Rolle:

"Inhaltlich ist es sehr ähnlich, der Umgang mit den Spielern war vorher da. In der Rolle des Co-Trainers stellt man häufig Fragen und ist der Ideengeber, redet aber häufig im Konjunktiv. Das wird sich schlagartig ändern, jetzt geht es darum, Dinge zu entscheiden und zu machen. Ansonsten bin ich immer noch gleich, die Jungs kennen mich. Jetzt braucht es aber auch mal harte Entscheidungen aus meinem Mund."

Terzic über Reaktionen aus der Mannschaft:

"Ich habe gestern kurz zur und dann länger mit der Mannschaft gesprochen. Mir ist es wichitg, dass sie Dinge selbst ansprechen, die geändert werden müssen. Die Mannschaft hat sehr offen reagiert, sie ist über das Ergebnis und die Entscheidung sehr enttäuscht. Wir sind uns einig, morgen die gewünschte Reaktion zu zeigen."

Zorc über Wintertransfers für das Sturmzentrum:

"Aus verschiedenen Gründen nein. Wir alle kennen Erling, der jede Minute auf dem Platz stehen möchte. Er tut uns auch gut. Wir wollen Youssoufa aufbauen und ihm niemanden vor die Nase setzen. Er wird seine Einsatzzeiten bekommen, weil er im Training gezeigt hat, dass er bereit sein kann. Wenn wir über eine Sturmspitze reden, die neben Haaland helfen kann, dann muss ich sagen: Es fehlt die wirtschaftliche Grundlage."

Zorc über Terzic:

"Wir kennen uns seit vielen Jahren, schon aus der Zeit als Jugendtrainer. Er durfte viel internationale Erfahrung sammeln. Wir haben ihn als ausgewiesenen Fachmann und positiven Typen kennengelernt, der ein gutes Gespür im Umgang mit den Spielern mitbringt und auch die notwendige Emotionalität."

Zorc über die Entscheidung gegen Favre:

"Wir haben uns am Samstagabend mit Watzke und Kehl zusammengesetzt und sind einhellig zu dieser Entscheidung gekommen. Es war die dritte Heimniederlage in Folge. Es war nicht nur eine Frage des Ergebnisses, sondern der Leistungsentwicklung. Wir sind der Meinung, dass die Mannschaft neuen Input braucht, um den Turnaround nach oben zu schaffen. Es sind in erster Linie rein sportliche Gründe. Ich habe mich gestern von Lucien verabschiedet und bedankt. Die Entscheidung ist uns nicht leichtgefallen."

Terzic über die Zunahme der Aufmerksamkeit:

"Für Nervosität fehlt mir die Zeit. Es gibt so viele Fragen, ich habe sehr viele Nachrichten bekommen. Eigentlich müsste es ein besonderer Tag sein, aber ich habe alles ausgeblendet. Ich muss ganz schnell herausfinden, was wichtig ist."

Terzic über den Traum Cheftrainer:

"Es ist eine unglaubliche Situation. Ich bin 30 Kilometer von hier geboren. Als Neunjähriger war klar, für wen das Herz schlägt. Vor zehn Jahren habe ich hier angefangen, manchmal kann es ganz schnell gehen. Es macht unendlich viel Spaß, hier arbeiten zu dürfen - in welcher Rolle auch immer. Die Verantwortung spüre ich natürlich auch."

Terzic über die Gründe für das 1:5:

"Die Aufarbeitung geht nicht in 24 Stunden, wir werden uns Step-by-Step herantasten. Das Thema ist, dass wir morgen in Bremen eine Reaktion zeigen und alles raushauen bis Weihnachten, was noch im Tank ist."

Terzic über Favres Entlassung:

"Ich bin ein Mensch und habe Emotionen. So eine Entscheidung mitzuerleben, ist nie schön. Ich habe mit ihnen mehr Zeit verbracht als mit meiner Familie. Es musste schnell gehen. Ich könnte die Jungs jetzt mit Inhalten zuwerfen, aber wir müssen uns stattdessen an gute Dinge zurückerinnern und den Glauben haben, dass wir diese auch gemeinsam zeigen können. Diese Mannschaft hat so viel Gutes gezeigt."

Terzic über seine Entscheidung und das Trainerteam:

"Am Samstag hatte niemand einen guten Tag, die Nacht war kurz, bevor ich die Entscheidung treffen musste. Ich habe mit der Familie darüber nachgedacht und bin schnell zu dem Entschluss gekommen, dass ich das wieder geradebiegen will. Sebastian Geppert wird im Trainerteam frischen Wind reinbringen. Otto Addo kennt jeder Borusse, er kennt die Mannschaft und wird uns in der täglichen Arbeit optimal unterstützen."

Terzic über seine fußballerische Idee:

"Ich bin ein Produkt von Borussia Dortmund, komme aus der Region und bin seit Ewigkeiten Fan. Dementsprechend bin ich auch geprägt. Wir müssen mit der Mannschaft besprechen, wie wir eine Reaktion zeigen wollen. Ich bin dafür, ein Tor mehr zu schießen anstatt ein Tor weniger zu bekommen."

Terzic über das Los Sevilla:

"Das ist ein sehr guter Gegner, aber es war klar, dass im Achtelfinale kein leichter Gegner wartet. Sevilla hat nicht umsonst zuletzt häufiger die Europa League gewonnen. Vorher gibt es aber noch viele andere Themen." Zorc ergänzt: "Sevilla gehört zu den Spitzenmannschaften in Spanien. Sie sind ein unangenehmer Gegner. Es gibt keinen Favoriten und ich erwarte enge Spiele."

Terzic über die Leistung gegen Stuttgart:

"Wir müssen eine Reaktion zeigen. Das war nicht Borussia Dortmund, was wir gezeigt haben. Es braucht eine ganz andere Mannschaft morgen."

Terzic über die zurückliegenden Tage:

"Die letzten 48 Stunden waren nicht normal. Die Niederlage am Samstag tut weh, da ziehe ich mir auch den Schuh an. Ich möchte mich bei Favre und Stefes für die Zusammenarbeit bedanken und das tolle Miteinander. Wir werden in engem Kontakt bleiben."

Terzic und Zorc haben auf dem Podium Platz genommen, es kann losgehen in Dortmund.

Vor Beginn:

Kurz vor Beginn der PK hat die Borussia bereits den Gegner für das Achtelfinale der Champions League erfahren. Im Februar und März 2021 geht es gegen den FC Sevilla, für BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke "eine ambitionierte, interessante Aufgabe. Wir treffen auf einen guten Gegner, fühlen uns aber ebenbürtig".

Vor Beginn:

Nun übernimmt Terzic gemeinsam mit Talente-Coach Otto Addo und dem bisherigen U17-Trainer Sebastian Geppert bis zum Saisonende. Wie geht er die Aufgabe an? Und was will er gegen Werder bei seiner Mannschaft verändern?

Vor Beginn:

Welch turbulentes Wochenende! Am Samstag kassierte der BVB eine denkwürdige 1:5-Pleite gegen Aufsteiger Stuttgart, am Sonntag verkündete der Klub die Entlassung von Trainer Lucien Favre.

Vor Beginn:

Ab 13.15 Uhr stehen Interimstrainer Edin Terzic und Sportdirektor Michael Zorc den Pressevertretern Rede und Antwort.

Vor Beginn:

Herzlich willkommen zur Pressekonferenz von Borussia Dortmund vor dem Bundesliga-Auswärtsspiel bei Werder Bremen am Dienstag.

BVB: Die Stimmen zur Favre-Trennung

• Michael Zorc (Sportdirektor): "Es fällt uns schwer, diesen Schritt zu gehen. Gleichwohl sind wir der Meinung, dass das Erreichen unserer Saisonziele aufgrund der zuletzt negativen Entwicklung in der gegenwärtigen Konstellation stark gefährdet ist und wir deshalb handeln müssen."
• Hans-Joachim Watzke (Geschäftsführer): "Wir alle sind Lucien Favre dankbar für seine hervorragende Arbeit in den vergangenen zweieinhalb Jahren, in denen er mit seinem Team zwei Vizemeisterschaften errungen hat. Als Fachmann und als Mensch ist Lucien Favre über jeden Zweifel erhaben."
• Lucien Favre (Ex-Trainer): "Ich finde es sehr schade, dass sich unsere Wege hier trennen. Wir hatten zwei sehr erfolgreiche Jahre und haben eine Mannschaft, die auch in diesem Jahr am Ende eine erfolgreiche Saison gespielt hätte. Davon bin ich nach wie vor überzeugt."

Bundesliga: Die Tabelle mit Dortmund nach dem 11. Spieltag

Nach nur einem Punkt aus den vergangenen drei Bundesligaspielen ist der BVB auf Platz fünf der Tabelle abgerutscht. Der Rückstand auf Spitzenreiter Leverkusen beträgt sechs Zähler.