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"Wir alle sind Lucien Favre dankbar für seine hervorragende Arbeit in den vergangenen zweieinhalb Jahren, in denen er mit seinem Team zwei Vizemeisterschaften errungen hat. Als Fachmann und als Mensch ist Lucien Favre über jeden Zweifel erhaben", sagte Hans-Joachim Watzke, Vorsitzender der Geschäftsführung.
Sportdirektor Michael Zorc erklärte: "Es fällt uns schwer, diesen Schritt zu gehen. Gleichwohl sind wir der Meinung, dass das Erreichen unserer Saisonziele aufgrund der zuletzt negativen Entwicklung in der gegenwärtigen Konstellation stark gefährdet ist und wir deshalb handeln müssen."
Auch Favre äußerte sich zu seinem Aus. Gegenüber der dpa sagte der Schweizer: "Ich finde es sehr schade, dass sich unsere Wege hier trennen. Wir hatten zwei sehr erfolgreiche Jahre und haben eine Mannschaft, die auch in diesem Jahr am Ende eine erfolgreiche Saison gespielt hätte. Davon bin ich nach wie vor überzeugt."
Durch die Niederlage gegen Stuttgart war der BVB in der Bundesliga auf Tabellenplatz fünf abgerutscht. Der Rückstand auf Spitzenreiter FC Bayern München beträgt bereits fünf Punkte. In der Bundesliga ist die Mannschaft seit dem 21. November (2:1 gegen Hertha BSC) sieglos. In den vergangenen fünf Pflichtspielen gelang dem BVB nur ein Sieg, ein 2:1 bei Zenit St. Petersburg in der Champions League.
Edin Terzic übernimmt Cheftrainerposten bis Saisonende
Favre-Nachfolger Terzic stammt aus dem Sauerland. Die unspektakuläre Spielerkarriere des Stürmers umfasste Engagements bei den damaligen Oberligisten SF Oestrich-Iserlohn, Westfalia Herne, Wattenscheid 09 und BV Cloppenburg.
Seine Trainerkarriere begann im BVB-Nachwuchs, ehe er als Co-Assistent von Slaven Bilic bei Besiktas Istanbul sowie West Ham United arbeitete. Im Sommer 2018 kehrte er zum BVB zurück und wurde zweiter Co-Trainer von Favre. Dessen anderer Assistent Manfred Stefes, der schon bei Borussia Mönchengladbach mit Favre zusammengearbeitet hatte, musste ebenfalls gehen.
Assistieren werden Terzic der bisherige U17-Trainer Sebastian Geppert (36) und Top-Talente-Coach Otto Addo (45). Bereits am Sonntagnachmittag leitete das Trainergespann eine erste Einheit.
Lucien Favre führte den BVB zu zwei Vizemeisterschaften
Favre, dessen Vertrag bis 2021 lief, hatte den BVB in seinen beiden vollen Spielzeiten zu zwei Vizemeisterschaften geführt. 2019 fehlten auf den Meister FC Bayern nur zwei Punkte. Favre betreute den BVB in 110 Spielen. Die Bilanz: 68 Siege, 17 Unentschieden, 25 Niederlagen. Sein Punkteschnitt in der Bundesliga beträgt 2,09 und ist der beste der Klubgeschichte.
Trotz der größtenteils guten Ergebnisse wurde Favre immer wieder vorgeworfen, die junge, hochtalentierte Mannschaft nicht stabilisieren zu können. Berauschende Auftritte wechselten sich mit ernüchternden wie gegen Stuttgart ab.
Nach dem 1:5 sagte Favre: "Das war eine Katastrophe. Wir haben viel zu viele große Fehler gemacht. Wir haben die Bälle nicht erobert und sind nicht in die Zweikämpfe gekommen. Stuttgart hat gut gespielt, aber wir waren auch sehr schlecht und das geht nicht. Es ist schwer für alle, das zu akzeptieren. Wir müssen jetzt sprechen und das analysieren."
BVB: Die Spiele bis zum Jahresende im Überblick
Datum | Uhrzeit | Wettbewerb | Gegner | Ort |
15.12.2020 | 20.30 Uhr | Bundesliga | Werder Bremen | Auswärts |
18.12.2020 | 20.30 Uhr | Bundesliga | Union Berlin | Auswärts |
22.12.2020 | 20.00 Uhr | DFB-Pokal | Eintracht Braunschweig | Auswärts |