Asamoah und Owomoyela beklagen anhaltenden Rassismus

SID
Asamoah fühlt sich hierzulande noch immer nicht gänzlich akzeptiert.
© getty

Die ehemaligen deutschen Nationalspieler Gerald Asamoah und Patrick Owomoyela warnen vor anhaltendem Rassismus im Land. "Ich habe Angst, dass meine Kinder das Gleiche durchleben, was ich durchlebt habe. Und das wäre das Schlimmste", sagte Asamoah, der aktuell Koordinator der Lizenzspielerabteilung von Schalke 04 ist, dem Nachrichtenmagazin Focus.

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Der ehemalige Dortmunder Owomoyela befürchtet im Hinblick auf den Bundestagswahlkampf die Instrumentalisierung von Ausländern als Feindbilder durch rechtspopulistische Parteien: "Politik nutzt alles, was möglich ist, und zwar in jede Richtung, um ihre Ziele zu erreichen", sagte der Sohn einer Deutschen und eines Nigerianers. "Politischer Rassismus ist sehr manipulativ und hat ein Level erreicht, auf dem Bürger den Rechten leicht auf den Leim gehen können, wenn sie die Fakten nicht kennen", so Owomoyela.

Der 43-malige Nationalspieler Asamoah, der mit zwölf Jahren aus Ghana nach Deutschland kam, fühlt sich hierzulande noch immer nicht gänzlich akzeptiert. "Klar hilft es bei der Akzeptanz, wenn man sich anpasst", sagte der 42-Jährige: "Aber die erste Wahrnehmung bleibt doch die dunkle Hautfarbe."

Owomoyela war im Vorfeld der WM 2006 Opfer einer Schmutzkampagne der NPD geworden. Asamoah war sowohl 1997 beim Relegationsspiel mit Hannover 96 gegen Energie Cottbus als auch 2006 im DFB-Pokalspiel mit Schalke gegen Hansa Rostock II von Zuschauern rassistisch beleidigt worden.