Raiola nannte den Norweger im Interview mit der As in einem Atemzug mit Lionel Messi oder Cristiano Ronaldo. "Wenn sie einmal bei einem großen Klub sind, dann werden sie nicht mehr hergegeben", betonte er. Es gebe "nur eine Chance, sie zu kaufen. Genau jetzt hat man die Chance, sie für die nächsten zehn Jahre zu holen".
Insbesondere Real Madrid wurde zuletzt immer wieder mit einer Verpflichtung des 20-Jährigen in Verbindung gebracht, der noch bis 2024 an den BVB gebunden ist und den Verein im kommenden Sommer aufgrund einer Ausstiegsklausel verlassen könnte. Bei Real soll allerdings ein Transfer von Kylian Mbappe Priorität haben.
Zwar haben die Verantwortlichen von Borussia Dortmund einen Verkauf von Haaland in diesem Sommer ausgeschlossen, die fixe Ablöse im Jahr 2022 soll aber lediglich 75 Millionen Euro betragen. In diesem Jahr könnte der BVB, der derzeit noch um die Champions-League-Qualifikation kämpft, gut und gern die doppelte Summe aufrufen. Zu viel in Zeiten der Corona-Pandemie?
Nicht, wenn es nach Raiola geht: "Ich denke, sie alle können es [sich leisten]. Die Frage ist eine andere: Kann es sich Madrid leisten, Haaland nicht zu kaufen? Auch Barca? Alle 14 großen Klubs wollen ihn." Nun gehe es darum "herauszufinden, welche die beste Option ist".
Bei dieser Frage stehe er in engem Austausch mit seinem Klienten, der ihm "seine Meinung sagen" müsse, "damit ich Klarheit habe und ihm alle Optionen zeigen kann". Auch mit dem BVB habe es bereits Gespräche gegeben: "Dortmund war sehr bestimmt, als sie uns gesagt haben, dass sie ihn im Sommer nicht verkaufen wollen, gab Raiola zu. In einem Interview mit der BBC hatte BVB-Boss Hans-Joachim Watzke bereits betont zu wissen, wo Haaland im nächsten Jahr spielen werde.
Einen Meinungswandel bei den Schwarzgelben schloss der Italiener jedoch nicht aus: "Lasst uns abwarten und sehen, ob sie das bis zum 1. September genau so sehen. Ich denke, wenn es eine gute Möglichkeit gibt, die alle glücklich macht, werden wir es diskutieren."
Haaland zu Bayern? "Wissen alle, dass sie Meister werden"
Weiterhin lobte Raiola die Mentalität des Youngsters, der in der laufenden Spielzeit bereits 38-mal traf. "Er will Tore schießen und Titel gewinnen. Er ist ein bisschen wie Cristiano oder Zlatan [Ibrahimovic]. Er ist besessen, im positiven Sinne." Deshalb sei es "einfach schwer, nein zu sagen, wenn große Klubs wie Real Madrid und Barcelona bei dir anklopfen".
Aufgrund des größeren Wettbewerbs liebäugelt Raiola mit einem Wechsel nach Spanien: "Die Liga spielt schon eine Rolle. PSG spielt in der schlechtesten Liga von den großen Vereinen. Bayern ist in einer attraktiven Liga, aber wir wissen alle, dass sie jedes Mal Meister werden. In Spanien kämpfen dagegen drei Klubs um den Titel."
Raiola über Spanien-Trip: Haalands Vater wollte nach Marbella
Auch sprach der Berater über den viel diskutierten Spanien-Trip, den er gemeinsam mit Haalands Vater Alf-Inge unternommen hatte: "Wenn ich euch den Grund für die Reise sage, werdet ihr mir es nicht glauben", erklärte er. Haalands Vater Ziel sei eigentlich Marbella gewesen: "Er wollte reisen und ich auch, weil ich Laporta (zur Wahl zum neuen Barca-Präsidenten, Anm.) gratulieren und dann nach Madrid gehen musste. Wir haben das alles in einem Aufwasch erledigt."
Von einer Inszenierung der Aktion - Raiola und Haaland senior waren am Flughafen in Barcelona gesichtet worden -, um den BVB unter Zugzwang zu bringen, wollte Raiola nichts wissen: "Dort warten Paparazzi 24 Stunden am Tag. Ich glaube, sie haben auf eine Schauspielerin gewartet." Zudem gebe es an besagtem Flughafen keine privaten Terminals.
Erling Haaland: Statistiken der aktuellen Saison
Spiele | Tore | Vorlagen | Spielminuten |
38 | 37 | 11 | 3.260 |