FC Barcelona, Real Madrid, FC Bayern, BVB, Manchester City, Manchester United, FC Chelsea, Juventus Turin, AC Mailand oder Olympique Marseille: Wird einer solch langen Reihe von renommierten Teams Interesse an einem Spieler nachgesagt, den Zuschlag erhält am Ende jedoch Eintracht Frankfurt, so sorgt dies ohne Zweifel für Aufsehen.
Während es mit dem FC Bayern sowie der Borussia aus Dortmund nach Informationen von SPOX und Goal keine konkreten Gespräche gab, sollen die Verantwortlichen von Marseille die Eltern Blancos laut Sport1 sogar zu Hause besucht haben.
Mit dem Youngster vom FC Valencia, der noch für die U19 der SGE spielberechtigt wäre, hoffen die Hessen einen weiteren zukünftigen Leistungsträger an Land gezogen zu haben, der zudem keine Ablöse kostet und seinen Marktwert bei entsprechender Entwicklung um ein Vielfaches steigern könnte.
Federführend in den Verhandlungen war wieder einmal Chefscout Ben Manga, der nach dem Abschied von Sportdirektor Fredi Bobic zum Direktor Profi-Fußball befördert und mit zusätzlichen Kompetenzen ausgestattet wird. Bereits bei den Transfers von Spielern wie Sebastien Haller, Evan N'Dicka oder jüngst Ali Akman hatte der 47-Jährige einen entscheidenden Einfluss.
Blanco lässt SGE schwärmen: "Außergewöhnlich"
"Fabio Blanco Gomez war von einigen Top-Vereinen Europas stark umworben, doch letztendlich hat die gute Perspektive hier in Frankfurt den Ausschlag gegeben", teilte Manga bei der Vorstellung des dreifachen spanischen U16-Nationalspielers mit und geriet bezüglich dessen fußballerischer Fähigkeiten geradezu ins Schwärmen.
"Seine technischen Fertigkeiten sind außergewöhnlich, seine Art Fußball zu spielen und Situationen im Spiel zu antizipieren herausragend." In der Tat bringt Blanco viele der Eigenschaften mit, die sein potenzielles Pendant auf der linken Seite, Filip Kostic, schnell zu einem Fanliebling werden ließen: guter Antritt, Qualitäten im Eins-gegen-Eins, Zug zum Tor sowie Stärken beim Flanken und im Abschluss.
Dennoch weiß auch Manga, dass Spieler in diesem Alter Zeit brauchen und "die Möglichkeit, sich zu entwickeln und zu entfalten". Klar ist: Blanco, der einen Vertrag bis 2023 inklusive Verlängerungsoption erhält, ist für die Bundesliga-Mannschaft eingeplant, allzu großen Druck soll ihm jedoch nicht auferlegt werden. Schließlich hat er noch kein einziges Spiel für die Profis seines Heimatklubs absolviert.
Viel wichtiger als eine genaue Anzahl an Einsätzen dürfte es für die Eintracht sein, mit dem Coup ein Zeichen gesetzt zu haben, welch hohen Stellenwert man sich bei aufstrebenden Talenten auf dem internationalen Markt erarbeitet hat. Manga habe "mit dieser Verpflichtung einmal mehr sein Gespür für Toptalente und seine hervorragende Vernetzung im europäischen Spitzenfußball unter Beweis gestellt. Diesen Weg werden wir weiter konsequent fortsetzen", erklärte Vorstandssprecher Axel Hellmann.
Frankfurt: Wird Blanco umgehend zum Leistungsträger?
Blanco selbst hob ebenfalls den Einfluss von Manga auf ihn und seine Familie hervor, in Frankfurt wolle er sich "auch im persönlichen Bereich" weiterentwickeln. Hinzu kommt, dass er bereits sehr gutes Englisch spricht und fleißig Deutsch lernt - beste Voraussetzungen für eine nahtlose Integration.
In Spanien wird ihm eine ähnliche Entwicklung wie jene von City-Star Ferran Torres oder Pedri vom FC Barcelona zugetraut, die über vergleichbare Anlagen verfügen. Torres, ebenfalls aus der Valencia-Jugend stammend und ein Vorbild Blancos, verließ die Fledermäuse vor der laufenden Saison und startete in Manchester umgehend durch - allerdings war er zum Zeitpunkt seines Wechsels auch drei Jahre älter.
Die Situation auf der rechten Frankfurter Außenbahn bietet aber durchaus die Möglichkeit für Blanco, relativ schnell regelmäßig Spielpraxis zu sammeln. Die meisten Minuten gingen an den alternden Timothy Chandler, dessen Spielweise deutlich defensiver geprägt ist, sowie an Erik Durm, der nur in Ansätzen zu überzeugen wusste. Ob Danny da Costa, der nach seiner Leihe aus Mainz zurückkehrt, nochmal eine tragende Rolle einnehmen wird, scheint fraglich. Durch das unnötige Verpassen der Champions League dürften zudem kostbare Millionen fehlen, um auf dem Transfermarkt weiter nachzulegen.
Zweifel, ob Blanco als Soforthilfe herhalten kann, sind selbstverständlich angebracht. In den spanischen Jugendligen half ihm auch seine körperliche Reife, die in der Bundesliga nicht mehr als Vorteil herhalten wird. Für alle Eintracht-Fans ist die Verpflichtung in Zeiten von einer desaströsen Niederlage gegen Schalke und Ärger um die Trennung von Coach Adi Hütter in jedem Fall ein Lichtblick.
Fabio Blanco Gomez: Frankfurt-Neuzugang im Steckbrief
Geburtstag | 18. Februar 2004 |
Geburtsort | Almeria (Spanien) |
Größe | 1,79 Meter |
Starker Fuß | Rechts |
Position | Rechter Flügel |
Vereine | FC Valencia (Jugend) |