Werder Bremen droht offenbar Punktabzug - "keine Überraschung" für Baumann

Von SPOX
Frank Baumann hat auf die Insolvenz-Gerüchte reagiert.
© getty

Die ohnehin prekäre finanzielle Situation von Werder Bremen hat sich während der Coronapandemie deutlich verschlechtert. Womöglich droht dem Bundesligisten nun sogar ein Punktabzug.

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Das berichtet der Weser-Kurier. Das Blatt zitiert aus einem Wertpapierprospekt, das offen von einem Insolvenzrisiko der Werderaner spricht. Außerdem sei in dem Prospekt von einem Fehlbetrag von mehr als 30 Millionen Euro, der nicht durch Eigenkapital gedeckt wird, die Rede.

Alleine in der Hinrunde der laufenden Saison habe Werder mehr als 17 Millionen Euro verloren, heißt es weiter. Diesen Fehlbetrag wolle Bremen allerdings auf unter 13 Millionen Euro begrenzen. Das soll durch den Klassenerhalt, Transfereinnahmen, Anleihen sowie Verzichte auf Erstattungen der Dauerkartenbesitzer gelingen.

"Die Zahlen sind doch keine Überraschung, Klaus Filbry hat das doch schon in den letzten 13 Monaten sehr ausführlich und transparent dargelegt. Wir wissen, dass wir durch die Pandemie eine sehr herausfordernde wirtschaftliche Situation haben", sagte Sportchef Frank Baumann am Donnerstag und bezog sich dabei auf Geschäftsführer Filbry, der zuletzt von "signifikanten wirtschaftlichen Folgen" gesprochen hatte.

Baumann will "keinen Spieler unter Wert verkaufen"

Aufgrund der hohen finanziellen Defizite sei nun sogar der Erhalt der Lizenz für die kommende Saison in Gefahr. Im schlimmsten Fall droht den Bremern laut dem Weser-Kurier "ein Punktabzug von sechs Punkten mit sofortiger Wirkung."

Baumann sei "zuversichtlich, dass wir alle Szenarien meistern werden". Durch Spielerverkäufe soll die Lage weiter verbessert werden, ohne den Fokus auf die prekäre sportliche Situation zu verlieren. "Danach ist noch Zeit, um für dieses Geschäftsjahr noch Transfers zu tätigen. Es wird aber keine Notverkäufe geben. Wir benötigen einen Überschuss, klar. Aber wir werden keinen Spieler unter Wert verkaufen."

Hoffnung macht dem SVW die angebotene Mittelstandsanleihe, die ab kommendem Montag auch von Privatanlegern erworben werden kann. Über die Anleihen wollen die Bremer wohl zwischen 20 und 30 Millionen Euro einnehmen. "Die Mittelstandsanleihe ist ein wichtiger Baustein. Es gab bereits eine gute Rückmeldung. Es soll eine attraktive Anleihe sein. Ich bin optimistisch, dass wir für die nächste Saison durchfinanziert sind, egal was passiert", erklärte Baumann weiter.

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