Hertha BSC: Späterer Bayern-Star war den Berlinern einst nicht gut genug

Von Oliver Maywurm
Ivan Perisic (l., mit Robert Lewandowski) spielte in der Saison 2019/20 auf Leihbasis für den FC Bayern.
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Er spielte für den BVB, für Inter Mailand und landete später beim FC Bayern München. Für Hertha BSC war Ivan Perisic einst jedoch nicht gut genug.

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Dieter Hoeneß, damaliger Manager von Hertha BSC, hat im Frühsommer 2009 eine Transferidee. In Belgien hat er einen jungen, kroatischen Offensivspieler entdeckt, den er gerne nach Berlin holen würde. Sein Name: Ivan Perisic, in der Saison 2019/20 von Inter Mailand an den FC Bayern München verliehen und amtierender Vize-Weltmeister.

In der Rückrunde 2008/09 war Perisic vom französischen Klub FC Sochaux an den damaligen belgischen Erstligisten KSV Roeselare verliehen worden, hatte in 17 Einsätzen in der Jupiler Pro League fünf Tore erzielt. Doch in Berlin durfte Perisic, seinerzeit erst 20 Jahre alt, nur ein paar Tage vorspielen. Dann schickten ihn die Hauptstädter ohne Vertrag wieder zurück.

Das Problem: Der, der ihn unbedingt haben wollte, war Ende Juni plötzlich weg. "Dieter Hoeneß musste kurz vorher gehen. Wenn er da geblieben wäre, hätte ich wohl unterschrieben", erinnerte sich Perisic später. Michael Preetz, der auf Hoeneß folgte, sagte 2011 der BZ: "Ich kann mich sehr gut an ihn erinnern. Er war ein riesiges Talent, das aber noch nicht so weit war. Und unser damaliger Trainer wollte ihn nicht. Im Nachhinein ist es nicht ganz so glücklich gelaufen ..."

Ivan Perisic spielte bei Hertha BSC vor

Perisic hatte sich jedenfalls voll reingehangen, in einem Testspiel sogar zwei Tore erzielt. "Es war nur ein Fünftligist, aber es war nicht so schlecht", sagt der mittlerweile 33-jährige Nationalspieler. Doch Lucien Favre, damals noch Trainer der Hertha, hatte für ihn offensichtlich keine Verwendung.

Lucien Favre (r.) und Dieter Hoeneß arbeiteten gemeinsam bei Hertha BSC.
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Lucien Favre (r.) und Dieter Hoeneß arbeiteten gemeinsam bei Hertha BSC.

"Ich werde ihn mir genau ansehen", hatte der Schweizer vor dem Testspiel gegen Lübars Ende Juli 2009 noch gesagt. Doch direkt nach Abpfiff in der Kabine teilte Favre Perisic mit, dass es für ihn in Berlin keine Zukunft geben würde.

Perisic hätte Hertha BSC wohl nur 600.000 Euro gekostet

Besonders bitter für Hertha: Favre selbst war rund zwei Monate später ohnehin nicht mehr da. Und Perisic hätte man wohl zum Schnäppchenpreis von nur 600.000 Euro haben können. Doch statt nach Berlin, wechselte der spätere Dortmunder und Wolfsburger im Sommer 2009 dann für sogar lediglich 200.000 Euro zum FC Brügge, empfahl sich für den BVB und startete mit dem Wechsel zu den Wölfen Anfang 2013 seinen endgültigen Durchbruch.

In der Saison 2019/20 war Perisic von Inter an die Bayern verliehen, gewann mit dem FCB beim Finalturnier in Lissabon die Champions League. Er erreichte das, was der "Big City Club", der ihn vor elf Jahren nicht haben wollte, auch gerne anstreben würde.

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