"In Deutschland hatte ich eine kleine Dose mit meiner Nummer darauf, der Nummer 11, das war meine Nummer. Ich hatte ungefähr zehn Pillen, die ich nach dem Training nehmen sollte", sagte Dembele über seine Erlebnisse in Freiburg in der Doku-Serie "Destins brises" (zerbrochene Schicksale) der französischen Zeitung L'Equipe.
Darunter seien "riesige Pillen" gewesen, berichtete der mittlerweile 35-jährige Franzose, der siebenmal für die Nationalelf Malis auflief, weiter: "Ich weiß nicht, was das war. Und wenn du sie nicht genommen hast, hast du noch eine Strafe bekommen." Der SC Freiburg äußerte sich bislang nicht zu Dembeles Aussagen. Nach Informationen, die der Bild vorliegen sollen, seien die Anschuldigungen allerdings falsch.
Dass ein hoher Medikamentenkonsum im Profifußball nicht außergewöhnlich sei, habe er bereits vor seinem Wechsel nach Deutschland erfahren, erzählte der frühere Stürmer weiter.
Bei seinen bulgarischen Stationen Lokomotive Plovdiv und Lewski Sofia habe er "nach Europa-League-Spielen Infusionen bekommen". Er habe nicht "die geringste Ahnung", was deren Inhalt war.
"Das Einzige, was ich garantieren kann: Als ich in Deutschland unterschrieben habe, hatte ich Dinge in meinem Körper, die in Deutschland nicht erlaubt waren. Als ich in Deutschland angekommen bin, war ich gedopt. Ich hatte Hormone in mir", sagte Dembele.
Dembele-Kritik: "Aussagen entbehren jeglicher Grundlage"
Seine Erfahrungen hätten sein Bild vom Profifußball zerstört, meinte er weiter: "Das lädt nicht gerade zum Träumen ein, aber es ist die Wahrheit. So ist es einfach. Die Leute sehen den Fußball im Fernsehen, aber wenn man mittendrin steckt, ein bisschen Karriere gemacht hat und das Geschäft kennt, dann ist es ein sehr schwieriges Umfeld."
Der Sportclub reagierte am Donnerstag in Person von Pressesprecher Sascha Glunk energisch auf die Vorwürfe: "Die Äußerungen des Spielers entbehren jeglicher Grundlage, sofern sie in den medial verbreiteten Kontext gestellt werden." Es habe einen Austausch mit dem damaligen medizinischen Personal gegeben, sodass man nun mitteilen könne, "dass prophylaktisch und während Phasen von Erkältungskrankheiten einzelner Spieler Vitamin C- und Zinktabletten angeboten wurden".
Auch von einer harten Bestrafung bei Nichtbefolgen könne keine Rede sein: "Es gab Kandidaten, die die Einnahme regelmäßig vergessen haben. In diesen Fällen wurde die Mannschaftskasse bemüht."
Dembele wechselte 2011 aus Sofia nach Freiburg und stand dort drei Jahre unter Vertrag. 2013 wurde er allerdings für ein Jahr nach China verliehen. Ab April 2014 war er vereinslos und wechselte im anschließenden Sommer nach Dubai.