RB Leipzig geht juristisch gegen Zuschauer-Obergrenze vor

Von SPOX/SID
Bundesligist RB Leipzig hat offenbar eine Klage gegen die Zuschauer-Begrenzung von 1.000 der aktuellen sächsischen Corona-Notfallverordnung eingereicht.
© getty

Bundesligist RB Leipzig hat einen Antrag auf Erlass einer einstweiligen Anordnung im Eilverfahren gegen die Zuschauer-Begrenzung von 1.000 der aktuellen sächsischen Corona-Notfallverordnung eingereicht. Das bestätigte der Verein am Samstag.

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Leipzig hoffe, dass auf diesem Wege "kurzfristig eine für alle Seiten sachlich faire, gerechtfertigte und nachvollziehbare Entscheidung und zugleich eine Lösung" hinsichtlich der aktuell extremen Zuschauerbeschränkung bei den Heimspielen erwirkt werden könne.

Zuerst hatte die Bild darüber berichtet. Leipzig-Boss Oliver Mintzlaff sagte zuletzt gegenüber der Zeitung: "Wir haben trotz eines Minus von über 60 Mio. Euro in den vergangenen zwei Jahren viel Verständnis für Entscheidungen der Politik gehabt. Aber jetzt ist der Punkt, wo jeder Bundesbürger, jeder Unternehmer und auch jeder Bundesligaklub pragmatische, logische und nachvollziehbare Entscheidungen erwarten kann."

Am kommenden Dienstag soll eine neue Verordnung beschlossen werden und dann bis 6. März gelten. Doch auch in dieser ist derzeit wieder eine Beschränkung auf 1.000 Fans vorgesehen. Dass auch andere Bundesligisten klagen, ist nicht ausgeschlossen.

Erst Mitte der Woche wurde ein ähnlicher Antrag zweier Dauerkartenbesitzer der Leipziger vom Sächsischen Verfassungsgerichtshof zurückgewiesen. Daraufhin forderte das Gericht aber, dass die Kapazitätsbeschränkungen in der kommenden Verordnung "willkürfrei zu begründen" seien.

Auch der Geschäftsführer von DFB-Pokalsieger Borussia Dortmund, Hans-Joachim Watzke, hatte zuletzt das Vorgehen der Politik, bundesweit keine einheitlichen Lockerungen bei den Zuschauer-Obergrenzen zu beschließen, heftig kritisiert. Der künftige Aufsichtsratsvorsitzende der DFL sprach zum wiederholten Mal von "Symbolpolitik" auf Kosten der Sportklubs.

Bereits in mehreren Bundesländern dürfen wieder deutlich mehr Zuschauer ins Stadion, teilweise sind sogar Indoor-Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Menschen erlaubt. Mintzlaff: "Es gibt immer mehr Indoor-Veranstaltungen, die eine teils deutlich höhere Auslastung haben dürfen als wir beispielsweise in unserer Arena mit 1.000 Zuschauern. Das ist völlig unverhältnismäßig."

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