"Angesichts der Kapazitätsbeschränkungen könnten die Verluste nach der laufenden Saison bis zu 1,3 Milliarden Euro in drei Spielzeiten betragen", schrieb die 45-Jährige in einem Handelsblatt-Beitrag. Im Vergleich zur letzten Saison vor der Pandemie hätten die beiden vergangenen Spielzeiten "fast 800 Millionen Euro an Ticket- und Cateringerlösen gekostet".
Hopfen befürchtet daher Nachteile für den deutschen Profifußball im internationalen Vergleich. In anderen europäischen Topligen seien die Stadien gut gefüllt, schrieb die Chefin der Deutschen Fußball Liga (DFL): "In der Bundesliga hingegen waren aufgrund der politischen Verordnungen zuletzt nur wenige bis gar keine Fans erlaubt." In Zeiten deutlich vollerer Stadien in England, Frankreich, Italien und Spanien habe dies "massive Auswirkungen" auf den internationalen Wettbewerb.
Die Entscheidung der Landesregierungen, künftig wieder 10.000 Fans bei einer maximalen Auslastung von 50 Prozent zuzulassen, begrüßte Hopfen. Die Zulassung von 10.000 Fans sei "angesichts der aktuellen Inzidenz-Lage erfreulich, aber sicherlich erst ein Anfang auf dem Weg in die Normalität", schrieb die DFL-Chefin.
Sie erwarte "weiterhin Lösungen, die verständlich, praktikabel und nach vorn gerichtet sind - und eine Perspektive, nicht mit einer fixen Obergrenze, sondern beispielsweise mit einem Stufenplan".
Hopfen zieht positives Zwischenfazit zur Taskforce
Unterdessen zog Hopfen ein Jahr nach Veröffentlichung des Ergebnisberichts der "Taskforce Zukunft Profifußball" ein positives Zwischenfazit. "Erste große Meilensteine konnten bereits erreicht werden - beispielsweise mit Blick auf Nachhaltigkeit und den Klub-Fan-Dialog", sagte die 44-Jährige: "Wir werden die Themen weiterhin intensiv vorantreiben, um diesem einzigartigen Prozess Rechnung zu tragen."
Für die weitere Umsetzung der Handlungsempfehlungen sei "eine offene Diskussionskultur und gesellschaftliche Verankerung für den Volkssport Fußball wichtiger denn je", führte sie aus. 37 Expertinnen und Experten aus Sport, Gesellschaft, Wissenschaft, Politik und Wirtschaft hatten sich ab Oktober 2020 mit Fragen zur Zukunft des Profifußballs beschäftigt und am 3. Februar 2021 schließlich 17 Handlungsempfehlungen aufgestellt.
Anschließend hatte das DFL-Präsidium deren Umsetzung priorisiert. Ins Besondere im Bereich Nachhaltigkeit hätten die Klubs "wegweisende Schritte" gemacht und ein "eindeutiges Bekenntnis" abgegeben, schrieb die Deutsche Fußball Liga in ihrer Pressemitteilung. Auch im Themenfeld Klub-Fan-Dialog sei mit der Verankerung von Kriterien in die Lizenzierungsordnung bereits eine Weiterentwicklung erfolgt.
In den Bereichen Wirtschaftliche Stabilität und Internationale Reformen sowie Frauen im Berufsfeld Fußball hätten ebenfalls umfassende Analysen und Diskussionen stattgefunden. Bei der Entwicklung aller Maßnahmen gehe es vor allem um die Umsetzbarkeit für die Klubs. Es Es sei wichtig, "die wirtschaftliche und strukturelle Spannweite innerhalb der DFL zu berücksichtigen, vom UEFA-Champions-League-Teilnehmer bis zum Aufsteiger aus der 3. Liga", hieß es weiter.