FC Augsburg: Torhüter Rafal Gikiewicz erklärt Geste gegen Werder-Fans und schießt gegen Niclas Füllkrug

Von Tim Ursinus
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Augsburgs Torhüter Rafal Gikiewicz hat in einem emotionalen Interview seine Geste nach dem parierten Elfmeter in der vierten Minute der Nachspielzeit in Richtung der Fans von Werder Bremen erklärt. Zudem stichelte er gegen SVW-Stürmer Niclas Füllkrug.

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Zum Ende des 1:0 des FCA in Bremen ereigneten sich wilde Szenen: Nachdem Gikiewicz einen umstrittenen Handelfmeter von Marvin Ducksch pariert hatte, wandte er sich den Heimfans mit einer "Psst"-Geste (ausgestreckter Zeigefinger auf dem Mund) zu. Daraufhin stürmten einige Werder-Anhänger den Innenraum und beschimpften den Polen lautstark.

Nach dem Spiel gab sich Gikiewicz am DAZN-Mikrofon erst ungläubig und entgegnete auf die Frage, was passiert sei: "Was meinst du? So ist Fußball."

Im nächsten Augenblick lieferte der 34-Jährige aber die Erklärung: "Die beleidigen mich fast die ganze zweite Halbzeit, das war einfach meine Antwort. Die haben keinen Respekt. Wir sind nur Spieler und sie dürfen nicht meine Familie oder mich persönlich beleidigen. Das kann ich nicht akzeptieren."

Anschließend nahm er sich Werder-Stürmer Niclas Füllkrug vor, der dem FCA zuvor vorgeworfen hatte, "bei jeder Schiedsrichter-Entscheidung" mit elf Mann reklamiert zu haben.

Augsburgs: Gikiewicz: "Sie können jetzt ohne Ende labern"

"Ich glaube, Füllkrug muss einfach die Niederlage akzeptieren. Sie hatten vor dem Spiel acht Punkte und dann kommt Augsburg auf den Platz und die denken, die gewinnen 4:0 oder was? Das ist einfach respektlos", sagte Gikiewicz. Die bessere Mannschaft habe gewonnen: "Sie können jetzt ohne Ende labern, das interessiert mich nicht."

Kritik an Gikiewicz gab es von Bremens Profi-Chef Clemens Fritz: "Es ist ja nicht so, dass es keiner mitbekommt, wenn dann noch auf dem Elfmeterpunkt rumgetreten wird. Er tut sich da am wenigsten einen Gefallen und kann da selbst nochmal drüber nachdenken und es mit sich ausmachen."

Füllkrug selbst war unzufrieden mit der Leistung des Unparteiischen Martin Petersen. Dieser habe "zu früh angefangen, kleinlich zu pfeifen" und Gelbe Karten zu verteilen. "Trotzdem kriegen wir am Ende den Elfmeter, nutzen es aber nicht", ergänzte er.

Dass Füllkrug, der in dieser Saison bei zwei Versuchen zweimal vom Punkt verwandelt hatte, nicht selbst zum Strafstoß angetreten war, erklärte Werder-Trainer Ole Werner: Er überlasse den Spielern auf dem Platz die Entscheidung. "Sie sollen entscheiden, wer sich am besten fühlt", sagte er.

Ducksch wartet derweil weiterhin auf seinen ersten Saisontreffer. "Er wollte sein erstes Tor machen und diesen Fluch brechen. Und dann passiert das nun mal", erklärte Füllkrug.

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