1. FC Köln erhält heftige Strafe von der FIFA - Geißböcke legen Einspruch gegen Transfersperre ein

Von Tim Ursinus
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© getty

Die FIFA hat den 1. FC Köln hart bestraft. Der Bundesligist darf in den kommenden zwei Transferperioden, also im Sommer und Winter der Saison 2023/24, keine Transfers tätigen. Am Abend teilte der Verein mit, in Berufung gehen zu wollen.

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Der Grund: Die Kölner hatten 2022 Stürmer-Talent Jaka Cuber Potocnik für ihr Nachwuchsleistungszentrum verpflichtet. Weil der 17-Jährige am 30. Januar seinen Vertrag bei seinem Ex-Klub Olimpija Ljubljana vorzeitig aufgelöst hatte, musste der FC damals keine Ablöse bezahlen.

Den Vertrag bei den Geißböcken soll Potocnik schon einen Tag später unterzeichnet haben. Anschließend warfen die Slowenen dem Bundesligisten vor, den damals noch 16 Jahre alten Angreifer zum Vertragsbruch angestiftet zu haben. Ljubljana reichte Klage beim FIFA-Tribunal ein und bekam nun Recht.

"Dem Beklagten zu 2 wird für die nächsten zwei vollständigen und aufeinanderfolgenden Registrierungsperioden nach der Zustellung der vorliegenden Entscheidung untersagt, neue Spieler zu registrieren, sei es auf nationaler oder internationaler Ebene", heißt es unter anderem in dem Urteil, das der Bild-Zeitung vorliegt.

Die Transfersperre gilt für den gesamten Verein - auch für die Profis. Aufgrund des dadurch entstehenden Wettbewerbsnachteils hat Köln Einspruch beim internationalen Sportgerichtshof CAS eingelegt.

1. FC Köln legte zahlreiche Nachweise vor

"Dem FC wirft Potocniks ehemaliger Klub vor, den Spieler zum Vertragsbruch angestiftet zu haben. Dagegen hat sich der 1. FC Köln in einer umfassenden Klageerwiderung verteidigt und insbesondere zahlreiche Nachweise vorgelegt, die eine Anstiftung zum Vertragsbruch widerlegen", heißt es in der Mitteilung Kölns.

Dennoch habe das FIFA-Tribunal entschieden, dass Potocnik "seinen Arbeitsvertrag mit Olimpija Ljubljana ohne Rechtsgrund gekündigt habe. Zudem sei es dem FC nicht gelungen, die Vermutung zu widerlegen, dass er als neuer Club den Spieler zum Vertragsbruch angestiftet habe."

Des weiteren muss Köln 51.750 Euro an Potocniks ehemaligen Verein überweisen. Wie die Bild berichtet, wollte Ljubljana sogar 70.000 Euro Schadensersatz - ursprünglich habe der Klub eine Ablöse von 2,5 Millionen Euro gefordert.

Der Spieler wurde außerdem zu einer viermonatigen Sperre verdonnert, ein Einsatz im DFB-Pokal-Halbfinale der U19 gegen Hertha BSC am kommenden Samstag fällt somit ins Wasser. Köln beantragte im Zuge des Einspruchs jedoch, dass die Strafen bis zum endgültigen Urteil vorläufig ausgesetzt werden.

 

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