Hamann erklärte in seiner Funktion als Sky-Experte vor der Bundesliga-Konferenz am Samstagnachmittag: "Was Bellingham nicht hat, ist Disziplin. Er will möglicherweise auf die Insel zurück oder zu Real Madrid. Da muss er anders spielen."
"Bei Dortmund kann er machen, was er will", führte der ehemalige Liverpooler weiter aus: "Es traut sich keiner, was zu sagen. Weil sie Angst haben, ihn zu verärgern. Wenn du den als Mitspieler hast, kriegst du ein Problem. Wenn er nach vorne nix macht und nach hinten nix macht, was macht er dann?"
Bellingham sei "natürlich ein außergewöhnlicher Spieler", müsse aber seine "Disziplin in den Griff kriegen".
In den vergangenen Tagen war eine Diskussion über Bellingham und dessen Körpersprache aufgekommen. Mannschaftskamerad Emre Can hatte diese bei ESPN kritisiert.
Auch Trainer Edin Terzic erklärte, er habe mit Bellingham mehrere Aktionen aus dem verlorenen Bundesligagipfel gegen den FC Bayern (2:4) nochmal besprochen: "Ich habe mit Jude sofort nach dem Spiel in München am Sonntag ein Einzelgespräch geführt. Wir sind ein paar Szenen durchgegangen, die uns gefallen und weniger gefallen haben. Dann haben wir nach Ursachen gesucht, wieso das alles so war."
Bellingham, der von mehreren europäischen Spitzenvereinen umworben wird, saß anschließend im Pokal gegen RB Leipzig (0:2) aus Fitnessgründen zunächst auf der Bank. Nach dem Ausscheiden soll er in den Katakomben ausgerastet sein. Beim 2:1 gegen Union Berlin kehrte der 19-Jährige in die Startformation zurück.
Terzic betonte am Samstag, dass Bellingham keinen Sonderstatus beim BVB genieße. Er sagte bei Sky: "Nein, Jude hat außergewöhnliche Fähigkeiten, ist in der Lage, sehr aktiv ins Spielgeschehen einzugreifen, sowohl wenn wir am Ball sind und auch wenn der Gegner den Ball hat. Natürlich wollen wir das für uns nutzen und auch wenn der Gegner besondere Räume besetzt, dass wir alle anderen dann wissen müssen, welche Räume wir für ihn schließen. Das ist aber auch bei Julian Brandt oder Marco Reus so."