Nach seiner erneuten Tor-Gala musste Youssoufa Moukoko als Fotomodell herhalten. Teamkollege Bright Arrey-Mbi knipste den Mann des Abends in den Stadion-Katakomben von Pristina unentwegt, Moukoko blieb geduldig und setzte sein breitestes Lächeln auf.
"Die Bilder werde ich als Erinnerung behalten", sagte der 18-Jährige nach dem 3:0 (0:0) der deutschen U21 gegen Kosovo zum Start in die EM-Qualifikation.
Fotos vom lachenden Moukoko gab es zuletzt nicht mehr so häufig wie einst, bei Borussia Dortmund kam der Teenager als Joker bislang nur auf 41 Minuten Spielzeit. Wie gut, dass es die U21 gibt: Nach dem Doppelpack in Pristina (74./78.) steht der Stürmer bei acht Toren in acht Spielen für das DFB-Team - ein Schnitt, der stark an Gerd Müller erinnert.
Trifft Moukoko so weiter, dürfte der U21-Rekord von Pierre Littbarski (18 Tore) schon bald fallen - zumal Moukoko noch bis 2027 für das DFB-Team spielberechtigt ist. "Youssoufa ist gierig, Tore zu machen. Er braucht nicht viele Chancen, wenn er den Ball vor den Füßen hat. Für uns ist er ein ganz wichtiger Spieler", sagte DFB-Trainer Antonio Di Salvo.
BVB: Youssoufa Moukoko hat's in Dortmund schwer
Jüngster Spieler und Torschütze der U21-Geschichte ist Moukoko bereits, gleich bei seinem Debüt mit 16 traf er doppelt. Bis heute wirkt das DFB-Team wie eine Wohlfühloase - abgesehen von den Europameisterschaften 2021 und 2023, wo er fast durchgehend verletzt ausfiel.
Doch ansonsten trifft er fast nach Belieben, so wie am Dienstag. "Ich freue mich über die drei Punkte. Wir können mit stolzer Brust nach Hause fliegen", sagte Moukoko bei DFB-TV.
Zurück in Deutschland wartet allerdings der knallharte Konkurrenzkampf. Beim BVB stand Moukoko in der Liga seit Februar nicht mehr in der Startelf, gegen Sébastien Haller und nun auch noch Niclas Füllkrug hat er es schwer.
BVB: Helfen Youssoufa Moukoko die U21-Spiele?
Ein Wechsel kam dennoch nicht in Frage. "Wir sind von seinen Fähigkeiten überzeugt. Deswegen haben wir ihn auch nicht abgegeben, obwohl es einige Anfragen für Youssoufa gab", sagte Sportdirektor Sebastian Kehl.
Im Januar hatte das Eigengewächs seinen Vertrag in Dortmund bis 2026 verlängert, nun will Moukoko endlich auch wieder im BVB-Trikot treffen. Die Auftritte bei der U21 sollen dabei helfen. "Wichtig ist, dass er sich bei uns das Selbstvertrauen zurückholen kann, um im Verein wieder durchzustarten. Das habe ich ihm auch gesagt", meinte Di Salvo.
Im Auswärtsspiel beim SC Freiburg am Samstag dürfte Moukoko dennoch zunächst wieder auf der Bank Platz nehmen. Aber die Saison ist noch lang, zumal der BVB auch noch im Pokal und der Champions League vertreten ist. Und im Oktober geht es schon mit zwei U21-Spielen weiter. Pierre Littbarski sollte gewarnt sein.