BVB: Trainer Edin Terzic "komplett aus der Fassung" nach Schiedsrichterleistung bei Dortmunder Remis gegen Bayer 04 Leverkusen

Von Justin Kraft
Edin Terzic, Daniel Siebert
© imago images

Edin Terzic ist nach der Partie am Mikrofon von DAZN der Kragen geplatzt. Mit der Leistung seiner Mannschaft zeigte sich der Trainer nach dem 1:1 bei Bayer 04 Leverkusen zufrieden, doch nicht mit den Entscheidungen des Schiedsrichterteams. Der BVB-Coach fühlte sich benachteiligt.

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Schon direkt nach Abpfiff führte Terzic ein emotionales Gespräch mit Daniel Siebert. Zu den Inhalten wolle er sich nicht äußern, "ich habe ihm aber klipp und klar meine Meinung geäußert zur Elfmetersituation rund um Karim Adeyemi. Das ist jetzt nicht das erste Mal, besonders bei Karim".

Es gehe darum, ein gesundes Maß zu finden. In anderen Stadien wären ähnliche Situationen gepfiffen worden. "Uns dann Dinge anhören zu müssen, die nichts mit dieser Szene zu tun haben, sondern die in die Spielwertung eingehen", führte der 41-Jährige empört aus und bezog sich dabei auf die generelle Bewertung Adeyemis durch die Schiedsrichter.

Als Experte Michael Ballack davon sprach, dass die Szene "ein bisschen zu wenig" sei, wurde Terzic emotional: "Und gestern in Stuttgart der Elfmeter? War auch nicht zu wenig? Unser Elfmeter, den wir in Stuttgart bekommen haben mit Gregor Kobel, war auch nicht zu wenig der Kontakt? Dann wird uns erklärt, es gab einen klaren Kontakt, den müssen wir geben. Hier wird uns erklärt: 'Ne, das muss ich mir gar nicht angucken, weil ich bin mir sicher, das war zu wenig.' Und darum geht es einfach."

Und weiter: "Wir diskutieren hier Woche für Woche über den VAR. Wir diskutieren über klare Fehlentscheidungen, wir diskutieren über Handspiel, Foulspiel und so weiter und so fort und jetzt heute ist es zu wenig."

Dass sich Terzic benachteiligt fühlt, machte er anschließend deutlich: "Welche Elfmeter haben wir denn bekommen? In Frankfurt, wo Marius Wolf der Ball hier an den Arm geschossen wird? Das ist nicht zu wenig und das ist es einfach, was mich komplett aus der Fassung bringt. Weil das ist nicht gerecht. Die Elfmeter, die gegen uns gepfiffen werden, egal ob national oder international, die stehen in keinem Verhältnis zu dem, was heute passiert ist oder was letztes Jahr passiert ist in Bochum."

BVB: Karim Adeyemi konsequent benachteiligt?

Besonders gehe es dabei um Karim Adeyemi, "der so flink ist, der so schnell ist und mit, weiß ich nicht, mit 30 km/h in die Situation reindribbelt und da reicht dieser Kontakt", wütete Terzic weiter: "Was wir uns dann nach dem Spiel von den Schiedsrichtern anhören müssen, warum, weshalb. Habt ihr schon über die Gelb-Rote Karte gesprochen an Palacios an der Mittellinie? Seid ihr auch darüber hinweggegangen? Der ein paar Minuten vorher an der Eckfahne Gelb bekommt und dann fahren wir einen Konter und dann heißt es: 'Ja, wir geben den Vorteil' und wenn wir den Vorteil geben, dann ist es kein Gelb." Diese Regel sei, wenn sie denn tatsächlich existiere, "Blödsinn", sagte Terzic.

Adeyemi wurde in einer Kontersituation im Strafraum zu Fall gebracht. Zu diesem Zeitpunkt stand es noch 1:0 für den BVB. Ein leichter Kontakt am Schienbein war in der Wiederholung zu erkennen.

"Karim hat sehr häufig diese Situationen und einmal hat er sich in die Situation gebracht, dass er sich zu früh fallen gelassen hat, hat dann Gelb bekommen, weil er da etwas schinden wollte, was nicht in Ordnung ist, das haben wir besprochen", erklärte Terzic zum Hintergrund Adeyemis: "Aber seitdem kriegt er solche Situationen einfach immer gegen sich entschieden." Dabei habe Adeyemi hier "alles richtig" gemacht.

Xabi Alonso bezeichnete die Szene indes als "soft" und "nicht klar" genug. Der Trainer von Bayer 04 Leverkusen wolle sich aber nicht mit einer Entscheidung des Schiedsrichters aufhalten.

Der BVB spielt unter der Woche als nächstes im Pokal beim VfB Stuttgart und dann daheim in der Bundesliga gegen RB Leipzig.

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