"Aus ideologischen Gründen grundsätzlich gegen Investoren": Präsident Dirk Zingler von Union Berlin kritisiert Einstieg in Bundesliga

SID
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© getty

Präsident Dirk Zingler von Bundesligist Union Berlin hat sich erneut offen für Investoren im deutschen Profifußball gezeigt - unter einer Voraussetzung. "Wir als Union sind nicht aus ideologischen Gründen grundsätzlich gegen Investoren, weil wir selber ein Klub sind, der seit 20 Jahren immer wieder in all seine Bereiche investiert mit Fremdkapital. Der 1. FC Union Berlin ist eine Geschichte von mutigen Investoren", sagte der 59-Jährige in einem Vereinsinterview an Weihnachten. Aber: Der Deal müsse stimmen.

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Und das tat der Plan von einem Einstieg eines Investors bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) nach Ansicht der Köpenicker nicht. Union gehörte Mitte Dezember nicht zu den 24 Erst- und Zweitligisten, die ihre Zustimmung gegeben hatten. "Wir haben gegen diese Art des Investoren-Deals gestimmt, weil wir ihn nicht gut für die Liga finden", sagte Zingler. "Weil wir glauben, dass wir für einen Zeitraum von 20 Jahren eine Entscheidung treffen, die wir heute noch nicht absehen können."

Er sei "ganz klar gegen reine renditeinteressierte Investoren. Ich bin gegen Multi-Club-Ownership. Ich bin gegen Investoren, die tatsächlich unseren Fußball verändern." Fußball müsse vor allem "gemeinnützig sein."

Die Richtung der Fan-Wut über die Entscheidung konnte der Union-Präsident allerdings nicht nachvollziehen. "Ich appelliere auch noch mal an diese Begrifflichkeit "Scheiß DFL" in den Protesten. Die ist mal wieder unscharf, weil im Grunde die DFL-Mitarbeiter das nicht entschieden haben und auch Herr Lenz und Herr Merkel als Geschäftsführer nicht. Entschieden haben es die 24 Vereine. Also wenn da steht "Scheiß DFL", ist das mal wieder der falsche Adressat", sagte Zingler.

Union, das sich nach der sensationellen Vorsaison aktuell im Abstiegskampf wiederfindet, habe ein "Halbjahr von schwierigen Entscheidungen" hinter sich. Dazu gehörte auch der Umzug ins Olympiastadion für die Heimspiele in der Champions League. "Am Ende glaube ich, dass wir richtig entschieden haben", sagte Zingler. "Wir haben über 210.000 Zuschauer gehabt, haben neue Kontakte im Sponsoring gewonnen. Aber wir haben auch Schmerzen empfunden, weil jeder von uns hätte diese Spiele gerne im Stadion an der Alten Försterei erlebt."

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