Der Puls von Frank Schmidt war kurz nach dem Abpfiff noch so hoch, dass er beim Abklatschen mit den Profis sein Kaugummi unentwegt malträtierte. Erst mit ein wenig Abstand konnte der Trainer des 1. FC Heidenheim die Fortsetzung der Erfolgsserie genießen. Schließlich ist der Aufsteiger nach dem 1:1 (1:1) bei der TSG Hoffenheim seit sechs Partien ungeschlagen und darf langsam für eine weitere Bundesliga-Saison planen.
"Wir sind sehr zufrieden. Ein Punkt auswärts als Aufsteiger ist immer gut", sagte Schmidt bei Sky: "Mit jedem Erfolg wird das Selbstvertrauen immer größer. Uns hatten ja nur sehr wenige vor der Saison etwas zugetraut. Doch der Glaube bei uns ist groß, dass wir mit unserer Spielweise erfolgreich in der Bundesliga sein können."
Eren Dinkci (29.) traf für die Heidenheimer (23 Punkte), die in der Tabelle nur knapp hinter der TSG (25 Zähler) liegen. Die kriselnden Kraichgauer haben aus den vergangenen fünf Spielen nur zwei Punkte geholt. Gegen Heidenheim traf TSG-Star Andrej Kramaric (45.+7) per Handelfmeter.
"Das 1:1 ist zu wenig am Ende. Wir haben unser Chancen nicht genutzt. Das ist ärgerlich, ich bin nicht zufrieden", äußerte Kramaric: "Wir können das viel besser machen."
Vor 20.120 Zuschauern beherrschten die Gastgeber die Anfangsphase. Echte Torchancen konnten sich die Hoffenheimer trotz der Überlegenheit zunächst aber nicht erarbeiten. Das änderte sich in der 15. Minute. Wout Weghorst konnte zwei gute Möglichkeiten binnen weniger Sekunden nicht nutzen. Auf der Gegenseite sorgte Dinkci kurz darauf zum ersten Mal mit einem abgefälschten Schuss für Gefahr (17.).
Rund zehn Minuten später machte es Dinkci besser. Nach einem starken Konter, den der Torschütze selbst eingeleitet hatte, erzielte der Angreifer auf Vorarbeit von Jan Schöppner sein siebtes Saisontor. Im Anschluss lag der zweite Heidenheimer Treffer in der Luft. Die Hoffenheimer waren durch den Rückstand sichtlich geschockt.
Den Ausgleich in der Nachspielzeit der ersten Hälfte hatten die Gastgeber in erster Linie FCH-Verteidiger Benedikt Gimber zu verdanken, der im eigenen Strafraum mit dem Ellbogen zum Ball ging. Kramaric ließ sich die Chance vom Punkt nicht nehmen.
Zu Beginn des zweiten Durchgangs erhöhten die Hoffenheimer die Schlagzahl. In der 49. Minute hätte Maximilian Beier eigentlich die TSG-Führung erzielen müssen, FCH-Torwart Kevin Müller parierte aber glänzend. Nach dieser Szene kam Heidenheim wieder zurück in die Partie, die nach einer Stunde völlig offen war. Beide Teams wollten den Sieg.
TSG Hoffenheim - 1. FC Heidenheim: Die Daten zum Spiel
Hoffenheim: Baumann - Kaderabek (63. Skov), Akpoguma, Brooks, Nsoki - Grillitsch, Stach (63. Tohumcu), Prömel, Kramaric (87. Bischof) - Weghorst (87. Bülter), Beier (74. Bebou). - Trainer: Matarazzo
Heidenheim: Müller - Traore, Mainka, Gimber (46. Siersleben), Föhrenbach - Maloney, Schöppner (90.+3 Theuerkauf) - Dinkci (71. Sessa), Beck (71. Pieringer), Beste (87. Busch) - Kleindienst. - Trainer: Schmidt
Schiedsrichter: Tobias Welz (Wiesbaden)
Tore: 0:1 Dinkci (29.), 1:1 Kramaric (45.+7, Handelfmeter)
Gelbe Karten: - Stach (3), Akpoguma, Brooks (4), Grillitsch (5)
Zuschauer: 20.120