Auch die Fußballwelt, in der die Reichen immer reicher werden und kaum noch gesunder Konkurrenzkampf herrscht, missfällt Lemke.
"Angst habe ich nicht, aber ich mache mir Sorgen um den Fußball", sagte er. Für den FC Bayern, der am Sonntag (15.30 Uhr/DAZN) Lemkes Bremer empfängt, sei die Entwicklung zu mehr lukrativen Wettbewerben gut, wobei: "Vielleicht auch nicht: weil es irgendwann einen Sättigungsgrad geben wird mit Blick auf unsere Liga", vermutet Lemke.
Den Glauben daran, dass Werder wie in den 90er Jahren den Bayern auf Augenhöhe begegnen kann, hat er verloren. "Wir werden alle sagen, dass wir das Spiel nicht verloren geben, sondern alles daran setzen, einen Punkt zu holen", sagte er: "Aber die meisten Werder-Fans werden froh sein, wenn wir keine fünf Gegentore kriegen. Wenn man hinfährt, nicht dumm auffällt und nicht katastrophal verliert, ist es schon okay. Die Macht der Bayern ist viel zu groß."
Seine Hoffnungen, dass die Titelserie der Bayern in dieser Saison endet, ruhen auf Bayer Leverkusen. Der Werkself, momentan Tabellenführer der Bundesliga, sei er "freundschaftlich verbunden, weil ich es Rudi Völler, der sein Herz jetzt im Westen hat, so gönnen würde", erklärte Lemke. Den heutigen DFB-Direktor und langjährigen Bayer-Boss hatte er 1982 von 1860 München nach Bremen geholt. Völler traf in 137 Erstligaspielen 97-mal für Werder.