Robin Hack wurde von einem grauenvollen Gefühlschaos geplagt, als er durch den kalten Sinsheimer Regen stapfte. Der überragende Angreifer von Borussia Mönchengladbach hatte im "Spiel seines Lebens" mit einem Dreierpack an alter Wirkungsstätte geglänzt - und ging dennoch als Verlierer vom Platz.
"Das tut einfach unmenschlich weh. Das schmerzt wirklich schon extrem", sagte der 25 Jahre alte Hack nach dem wilden 3:4 (1:1) bei der TSG Hoffenheim am Sky-Mikrofon: "Die Lage ist nicht einfach derzeit. Jetzt müssen wir in den nächsten Wochen punkten, um so schnell wie möglich da unten raus zu kommen."
Trotz Hacks Gala vor 26.078 Zuschauern mit den Toren in der 39., 78. und 90. Minute muss Gladbach wieder verstärkt um den Klassenerhalt in der Fußball-Bundesliga bangen. Der Sturz auf den Relegationsplatz droht der Borussia nach wie vor.
Gladbach im Abstiegskampf: "Wir müssen nach unten schauen"
"Es liegt vielleicht ein bisschen am fehlenden Selbstbewusstsein. Wir machen hinten einfache Fehler. Die müssen wir minimieren", analysierte der gebürtige Pforzheimer Hack, der von 2012 bis 2019 das TSG-Trikot getragen hat, die Lage: "Wir müssen nach unten schauen. Drei oder vier Punkte müssen wir noch holen, um komplett sicher zu sein. Der Wille ist da."
Etwas mehr Wille hatten die Hoffenheimer zu bieten. Die zuletzt kriselnde TSG darf wieder Richtung Europacup schielen. Wout Weghorst (36.), Grischa Prömel (58.), Ozan Kabak (66.) und Joker Anton Stach (90.+1) trafen für die Kraichgauer, die zuvor vier Niederlagen aus fünf Ligaspielen kassiert hatten.
"Die Mannschaft lebt", sagte Hoffenheims Kapitän Oliver Baumann. Die Fans in Sinsheim sahen vor allem einen lebhaften Andrej Kramaric. Der Kroate versuchte immer wieder, das Offensivspiel der TSG in seinem 250. Bundesligaspiel anzukurbeln.
Mit zunehmender Spielzeit ließen sich die ersatzgeschwächten Gladbacher immer weiter in die Defensive drängen. Der für Jonas Omlin zwischen den Pfosten stehende Moritz Nicolas hielt stark. Nach rund einer halben Stunde waren die Gastgeber dennoch der Führung nahe. Maximilian Beier traf per Kopf den Pfosten (32.).
Vier Minuten später leistete sich Rocco Reitz einen folgenschweren Fehler, den Weghorst nach Vorarbeit von Kramaric zu seinem siebten Saisontor nutzte. Die Freude der Hoffenheimer währte nicht lange. Nach Vorarbeit von Plea traf Hack.
Zu Beginn des zweiten Durchgangs war den Hoffenheimern wieder das Aluminium im Weg. Weghorst scheiterte am Pfosten (50.). Die erneute TSG-Führung lag in der Luft - Prömel besorgte sie mit einem sehenswerten Distanztor.
Erst nach dem erneuten Rückstand wachten die Gladbacher auf und drängten auf den Ausgleich. Das Tor erzielte aber Kabak auf der Gegenseite. Danach war Gladbach erst einmal geschockt, Hack sorgte für neue Hoffnung - dann schlug der eingewechselte Stach zu.