"Das System Hoeneß ist an seine Grenzen gekommen": Früherer Trainer des FC Bayern München geht auf Uli Hoeneß los

Von Marko Brkic
uli-hoeness
© getty

Der FC Bayern München hat noch immer keinen Nachfolger für Thomas Tuchel gefunden. Ex-FCB-Trainer Felix Magath sieht dabei die Schuld vor allem auch bei Ehrenpräsident Uli Hoeneß.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

"Das System Hoeneß ist an seine Grenzen gekommen. Der FC Bayern spürt jetzt die Folgen seines Umgangs mit Spitzentrainern", sagte Magath in einem Interview mit dem stern.

Den Knackpunkt sieht der 70-Jährige bei der Entlassung von Carlo Ancelotti vor sieben Jahren. "Er wird innerhalb der Bundesliga noch fast jeden Trainer bekommen. Aber seit der Trennung von Carlo Ancelotti wird es für Bayern schwieriger, einen wirklich internationalen Top-Trainer zu engagieren."

Ancelotti sei eine Legende und "in der Trainerbranche von allen anerkannt". Mit der Entlassung des Italieners habe Bayerns Image "international gelitten".

Der deutsche Rekordmeister hatte sich im Jahr 2017 nach nur 13 Monaten Zusammenarbeit von Ancelotti getrennt. Seitdem waren fünf Trainer an der Seitenlinie für den FCB im Einsatz.

Felix Magath
© getty

Magath über Hoeneß: "Achtet immer darauf, dass er die Kontrolle hat"

"Uli achtet immer darauf, dass er die Kontrolle hat. Dafür sucht er einen sehr engen Draht zum Trainer und möchte mit ihm auch die sportlichen Belange besprechen", fügte Magath hinzu.

"Ich dagegen hatte bei Uli einen anderen Stand, weil ich andere sportliche Vorstellungen hatte. Carlo Ancelotti oder Jürgen Klinsmann ging es ähnlich". Das habe Hoeneß so gestört, "dass er sich von solchen Trainern lieber getrennt hat, als sich mit ihnen auseinanderzusetzen".

Felix Magath war von 2004 bis 2007 Trainer beim FC Bayern und holte in der Zeit zweimal das Double. Seit Juni 2022 ist der gebürtige Aschaffenburger ohne Trainerjob, zuletzt trainierte er Hertha BSC.