Bundesliga, Spieler der Saison: Florian Wirtz (Bayer Leverkusen)
Es war nur der geteilte siebte Platz, den Florian Wirtz in der Scorerliste der abgelaufenen Saison belegte. Mit elf Treffern und zwölf Vorlagen standen aber vor ihm. Mitspieler Alejandro Grimaldo etwa hat 14 Tore vorbereitet.
Doch der Wert von Wirtz für den ungeschlagenen Meister, der noch ums Triple spielt, lässt sich auch, aber längst nicht nur an Statistiken ablesen. Der 21-Jährige diktiert den Herzschlag der Bayer-Offensive. Wirtz findet stets Lösungen, er versprüht stets Ideen und Esprit.
Sein Einfluss auf die Mannschaft ist enorm. Das wurde in den vergangenen Wochen noch einmal anschaulicher, als er einige Male nur als Einwechselspieler zum Zug kam, dann aber auf Anhieb das Spiel veränderte. An die große Klasse, die der Nationalspieler bereits in diesem Alter besitzt, kam in diesem Jahr kein anderer Spieler heran.
Bundesliga, Trainer der Saison: Xabi Alonso (Bayer Leverkusen)
Es überrascht nicht - auch in dieser Kategorie ist beziehungsweise muss ein Leverkusener ausgewählt werden. Zu besonders war die Saison der Werkself, die dieses unglaubliche Jahr noch mit zwei weiteren Titeln krönen kann.
Doch Xabi Alonso hat sich bereits jetzt unsterblich unterm Bayer-Kreuz gemacht. Nachdem er das Team im Vorjahr nach seiner Amtsübernahme vor dem Abstieg rettete, errang er nun die erste deutsche Meisterschaft für den Verein.
Dies geschah ohne Niederlage, ein absolutes Novum in Deutschlands höchster Spielklasse. Viele haben es versucht, doch niemand konnte am Ende Alonsos Fußball so entschlüsseln, dass es zu einem Sieg gereicht hätte. 51 Pflichtspiele lang ist Leverkusen unter Alonso mittlerweile unbesiegt.
Bundesliga, Team der Saison: Bayer 04 Leverkusen
28 Siege, sechs Unentschieden, keine einzige Niederlage. Als erstem Team in der Geschichte der Bundesliga gelang es Bayer Leverkusen, eine gesamte Saison ohne eine einzige Pleite zu bestreiten - eine Leistung, die viele für kaum möglich erachteten.
Der All-Time-Punkterekord blieb zwar knapp in Händen des FC Bayern München (91 zu 90), aufgrund der in vielerlei Hinsicht außergewöhnlichen Saison der Werkself ist das jedoch geschenkt.
Nicht nur war Xabi Alonsos Truppe die punktemäßig beste der 18 Mannschaften, sie überzeugte auch mit äußerst ansehnlichem und erfrischendem Offensivfußball.
Da geht es fast schon ein wenig unter, dass mit dem VfB Stuttgart oder dem 1. FC Heidenheim zwei anderen Buli-Klubs eine ebenso grandiose Spielzeit hinter sich haben und diese Auszeichnung nicht weniger verdient gehabt hätten. Den Ausschlag in Richtung Leverkusen ergab letztlich die souveräne Art und Weise, wie B04 die elf Jahre anhaltende Meisterserie der Bayern durchbrach.
Bundesliga, Spiel der Saison: Bayer Leverkusen vs. FC Bayern München
Es war vielleicht der Dominostein, der den Startschuss zum Fall des FC Bayern gab. Bis zum Rückrundenspiel zwischen Bayer Leverkusen und den Münchnern hatte der deutsche Rekordmeister gerade einmal zwei Punkte Rückstand auf die Werkself. Vieles sprach für einen packenden Zweikampf um die Bundesligakrone.
Dann aber kam besagter 10. Februar 2024, von dem sich die Bayern bis zum Schluss nicht mehr erholen sollten. Sang und klanglos wurde man aus der BayArena geschossen. Beim 0:3 entpuppte sich eine Hilflosigkeit, welche man von den Bayern in großen, wichtigen Spielen vielleicht noch nie zuvor in dieser Deutlichkeit gesehen hatte.
Fortan gab Leverkusen das Tempo im Meisterschaftskampf vor, während die Bayern sichtliche Narben davontrugen. Weitere Pleiten in Bochum, gegen Dortmund sowie in Heidenheim, rammten den Nagel dann endgültig in den Münchner Sarg.
Bundesliga, Enttäuschung der Saison: 1. FC Union Berlin
Nach dem sensationellen Champions-League-Einzug im vergangenen Jahr hätten wohl die wenigsten Anhänger der Eisernen damit gerechnet, dass ihr Klub bis ganz zum Schluss um den Kassenerhalt bangen müsse. Vom starken Auftritt im Santiago Bernaéu im September zum zittrigen Sieg am letzten Bundesligaspieltag gegen Freiburg - dazwischen lagen nur ein paar Monate.
Zwischenzeitlich zwölf Pflichtspielniederlagen hintereinander und 16 Spiele ohne Sieg am Stück mussten die Unioner verkraften. Schnell fand man sich im unteren Drittel der Tabelle wieder und kam auch trotz einer kurzzeitigen Erholungsphase nach dem Trainerwechsel auf Nenad Bjelica dort nicht mehr raus.
Der erste Bundesliga-Abstieg wurde letztlich nur verhindert, weil sich andere Mannschaften wie der 1. FC Köln oder der VfL Bochum, welche die Saison allerdings mit deutlich geringeren (finanziellen) Möglichkeiten bestreiten mussten, sich auf den letzten Metern noch dämlicher anstellten.
Bundesliga, Statistik der Saison: Späte Tore von Bayer Leverkusen
Nicht nur aber auch wegen der vielen Tore in der Nachspielzeit gelang Leverkusen die Fabelsaison, die sie spielten. Alleine in der Bundesliga erzielte die Werkself acht Tore nach der 90. Minute, wettbewerbsübergreifend sind es gar 15 Treffer in der Nachspielzeit.
Drei dieser Tore sorgten für späte Siege, wiederum drei verhinderten eine Niederlage. Lediglich zwei Treffer in der Nachspielzeit hatten auf das spätere Ergebnis keinen Einfluss mehr.
Zieht man all diese Treffer ab, hätte Leverkusen insgesamt neun Zähler weniger auf dem Konto. Bei zwei zusätzlichen Punkten mehr für den FC Bayern sowie einem mehr für den VfB Stuttgart - beide kassierten in der Nachspielzeit gegen Leverkusen folgenschwere Tore - beträge der Abstand zwischen Meister Leverkusen und den ersten Verfolgern anstatt 17 nur noch sechs Punkte.
Bundesliga, Youngster der Saison: Aleksandar Pavlovic (FC Bayern München)
Vielleicht gerade wegen der kontroversen Aussagen von Bayern-Patron Uli Hoeneß zur angeblichen Weigerung von Thomas Tuchel, junge Spieler entwickeln und fördern zu wollen, steht der Youngster der Münchner hier an erster Stelle.
Gleichwohl muss man aber auch die Leistung Pavlovics in der abgelaufenen Saison anerkennen. Innerhalb eines Jahre schaffte der Mittelfeldspieler den Sprung vom vom Regionalligaspieler bei Bayern II zur Stammkraftbei den Profis, der gegen Real Madrid im Halbfinale der Champions League von Beginn an auf dem Rasen steht. Und all das im zarten Alter von 20 Jahren.
Mit einem Titel wurden Pavlovics Leistungen zwar nicht belohnt, dafür aber voraussichtlich mit einer Teilnahme an der Heim-EM. Jugendförderer Tuchel sei Dank.
Bundesliga, Top-Transfer der Saison: Granit Xhaka (Bayer Leverkusen)
Denkt man rückwirkend an mögliche Bundesliga-Top-Transfers aus dem Sommer 2023, so kommen einem zwei Spieler direkt ins Gedächtnis: Harry Kane und Granit Xhaka. Und um eines direkt vorweg zu nehmen: Kane spielte beim FC Bayern eine herausragende Saison. An ihm und seinen 36 Tore in 32 Spielen lag es sicher nicht, dass sich die Münchner zum ersten Mal seit 2012 nicht deutscher Meister nennen dürfen.
Und trotzdem muss die Wahl beim Top-Transfer 23/24 auf Xhaka fallen. Der Schweizer brauchte nach seinem Wechsel vom FC Arsenal keinerlei Anlaufzeit, um sich das neue Umfeld zu gewöhnen und übernahm im Leverkusener Mittelfeld direkt die Verantwortung. Er war lautstarker Anführer, resoluter Abräumer und verlängerter Arm von Xabi Alonso auf dem Platz. Ohne ihn wäre es deutlich schwieriger gewesen, eine derart kompakte und gleichzeitig homogene Truppe zu formen.
Insgesamt war Xhakas Impact im Verein also etwas größer als der von Kane bei den Bayern. Vor allem, weil der FCB-Stürmer in wichtigen Spielen, beispielsweise beim direkten Aufeinandertreffen in der Rückrunde oder im Halbfinale der Champions League, immer etwas blass blieb.
Bundesliga, Rückkehr der Saison: Jadon Sancho (BVB)
Zugegeben, die Auswahl an Rückkehrern war nicht besonders groß. Die Wahl für Jadon Sancho fiel aber auch leicht. Wenngleich er nur einen - wichtigen! - Treffer beisteuerte (das 1:0 im Heimspiel gegen Eindhoven), hat der Engländer erheblichen Anteil an Dortmunds Lauf ins Champions-League-Finale.
Sancho stand in allen sechs Duellen der K.o.-Runde in der Startelf, besonders in den beiden Spielen gegen PSG überzeugte er. Auch insgesamt zeigte bei ihm der Trend mit jeder Woche etwas mehr nach oben.
Sancho ist vielleicht nicht mehr ganz der Alte aus seiner ersten Zeit bei der Borussia. Doch der 24-Jährige, der im Winter per Leihe zum BVB stieß, erwies sich definitiv als Verstärkung.
Bundesliga, Abschied der Saison: Christian Streich (SC Freiburg)
Eine knifflige Auswahl war hier vorzunehmen, schließlich verabschiedeten sich auch Marco Reus, Sebastian Rode, Makoto Hasebe, Patrick Herrmann oder Tony Jantschke aus der Bundesliga. Sie alle haben Großes für ihre Klubs geleistet und dabei eine beispiellose Treue an den Tag gelegt.
Das Rennen machte aber Streich. 29 Jahre für einen Klub, davon zwölfeinhalb als Cheftrainer - der 58-Jährige wird in Freiburg ein riesiges Vermächtnis hinterlassen, das angesichts seiner stets klaren Haltungen und Positionen zu gesellschaftlichen Debatten über den Sport hinausgeht.
489-mal stand Streich an der Seitenlinie beim SCF. In dieser Zeit erreichte Freiburg dreimal die Europa League und qualifizierte sich erstmals für das DFB-Pokal-Finale. Auf den Abstieg 2015 folgte der unmittelbare Wiederaufstieg. Seitdem etablierte Streich den Klub in der oberen Tabellenhälfte. Dass sich dies mittlerweile als Selbstverständlichkeit anfühlt, ist ausschließlich Streichs Verdienst.
Bundesliga, Streit der Saison: Thomas Tuchel vs. Uli Hoeneß (FC Bayern München)
Es zeugt schon von besonderer Chuzpe, als Ehrenpräsident den eigenen Trainer mitten in der entscheidenden Saisonphase öffentlich so anzugehen. Tuchel würde junge Spieler nicht weiterentwickeln, hielt Hoeneß dem Übungsleiter nur Tage vor dem Champions-League-Halbfinale gegen Real Madrid vor. Dessen Motto: "Immer wenn's nicht weitergeht, dann kaufen wir."
Tuchel schlug verbal so hart zurück, wie man es von ihm selten sah: "Gekränkt" und in seiner "Trainerehre verletzt" sei er, und überhaupt: "Das ist natürlich so meilenweit an der Realität vorbei ... ich weiß gar nicht, was ich sagen soll."
Die Angelegenheit schlug hohe Wellen, Max Eberl musste die Wogen glätten, jeder Hinz und Kunz seinen Senf dazugeben - und natürlich sah der Bayern-Patriarch überhaupt nicht ein, sich im Ton vergriffen zu haben: Er werde seine Meinung in Zukunft noch lauter vertreten. Was die zahlreichen Trainerkandidaten sicherlich registriert haben dürften.
Tuchel lachte schließlich zuletzt: Auf die EM-Teilnahme von Pavlovic angesprochen, antwortete er vor dem letzten Saisonspiel süffisant: "Die einen sagen so, die anderen sagen so." Man habe seine Nominierung "nicht verhindern" können.
Bundesliga, Transfer-Flop der Saison: Leonardo Bonucci (1. FC Union Berlin)
Der Wechsel des Europameisters zu Union Berlin sorgte im vergangenen Sommer für viele Schlagzeilen. Ein solch großer internationaler Name bei den Eisernen? Damit hatte niemand gerechnet.
Der Italiener, Anfang September ablösefrei von Juventus gekommen, schlug aber nicht ein. Im Gegenteil: Weder Ex-Trainer Urs Fischer noch dessen Nachfolger Nenad Bjelica kamen mit der Innenverteidiger-Legende aus Italien zurecht, dessen Leistungen stimmten ebenfalls nicht.
Deshalb suchte der Europameister von 2021 im Winter schon wieder das Weite und heuerte bei Fenerbahce an. "Sicherlich kam ich im vergangenen Sommer mit anderen Vorstellungen zu Union", erklärte Bonucci bei seinem Abschied - und sprach damit sicher auch für die Berliner.
Bundesliga, Überraschung der Saison: VfB Stuttgart
In der letzten Saison sicherten sich die Schwaben erst in der Relegation den Klassenerhalt, 2023/24 verbesserte man sich um unfassbare 14 Tabellenplätze: Bundesliga-Rekord eingestellt. Überhaupt war es eine Rekordsaison für den VfB, der selbst in seinen Meisterjahren nie so viele Siege (23) und Punkte (73) holte wie in diesem.
Dazu spielte der Klub unter Trainer Sebastian Hoeneß deutschlandweit den mit Leverkusen attraktivsten Fußball: Serhou Guirassy (28 Tore) darf sich seinen nächsten Klub aussuchen, Durchstarter wie Chris Führich oder Maximilian Mittelstädt schafften den Sprung in den vorläufigen EM-Kader.
In Stuttgart wird kommende Saison Champions League gespielt - und das wohl mit dem Großteil des bisherigen Kaders. Auch Hoeneß bleibt noch mindestens ein weiteres Jahr. Dann kann die Sause ja weitergehen.
Bundesliga, Trainerwechsel der Saison: Bo Henriksen (1. FSV Mainz 05)
Sieben Vereine haben während der Saison den Trainer getauscht - nur zwei darunter gelang ein Volltreffer. Da wäre zunächst der FC Augsburg zu nennen, wo ab dem 8. Spieltag Jess Thorup an der Seitenlinie stand und auf Anhieb für eine Trendwende sorgte. 34 Punkte in 27 Spielen holte der Däne, in der Thorup-Tabelle stünde der FCA auf Rang neun.
Noch besser lief es für den 1. FSV Mainz 05. Als dort Bo Henriksen nach dem 21. Spieltag übernahm, hatten die Nullfünfer einen Rückstand von neun Punkten auf das rettende Ufer. Die Saison schlossen sie letztlich als Tabellendreizehnter ab!
Henriksen hat mit seiner positiv-verrückten, intensiven Art eine Menge Energie innerhalb der Mannschaft und des Umfelds freigesetzt. 23 Zähler sammelte er in 13 Partien ein, das macht einen Punkteschnitt von starken 1,77. In der Henriksen-Tabelle ist Mainz Fünfter - mit einem Punkt Vorsprung vor dem FC Bayern. Hut ab!
Bundesliga, Comeback der Saison: Jonathan Burkardt (1. FSV Mainz 05)
379 Tage lang musste Jonathan Burkardt pausieren, ehe er wieder in der Bundesliga zum Einsatz kommen konnte. Zweimal musste er sich Operationen im linken Knie unterziehen, ein Knochenmarködem zwang ihn zu dieser langen Abwesenheit. Umso erstaunlicher ist, wie schnell der Angreifer wieder zu einer Verstärkung für Mainz geworden ist.
In 18 seiner 21 Saisonspiele stand Burkardt in der Startelf, seit Januar gehörte er durchgängig zur Anfangsformation. Wie die gesamte Mannschaft blühte auch der 23-Jährige im neuen Jahr auf. Burkardt gelangen acht Tore und zwei Vorlagen, nur acht Spieler trafen in diesem Zeitraum häufiger. Ohne seine Treffer gegen Union, Gladbach, Bochum, Freiburg und Heidenheim hätte der FSV nicht die nötigen Punkte ergattert.
Bundesliga, Schiedsrichter-Aufreger der Saison: Felix Zwayer
Dass der Name Felix Zwayer bei dem einen oder anderen deutschen Fußball-Fan nicht unbedingt auf große Begeisterung stößt, ist hinlänglich bekannt. Umso bitterer, dass der 43-Jährige für den wohl größten Schiri-Aufreger der abgelaufenen Spielzeit sorgte.
Beim Spiel zwischen Leverkusen und Stuttgart am 31. Spieltag hatte Zwayer Leverkusen in der sechsten Minute der Nachspielzeit einen schmeichelhaften Freistoß zugesprochen, aus welchem der späte Ausgleichstreffer zum 2:2 resultierte. Stuttgart sah sich in der Folge stark benachteiligt, da dem Treffer aus VfB-Sicht ein Foul von Victor Boniface sowie ein Handspiel von Piero Hincapié vorausgegangen seien. Diese vermeintlichen Vergehen wurden von Zwayer jedoch nicht geahndet, auch der VAR griff nicht ein.
Die Stuttgarter schossen nach Spielende stark in Richtung des Berliner Unparteiischen, kritisierten aber auch den Nicht-Eingriff des Kölner Kellers. "Für mich muss das Tor aberkannt werden. Aber zumindest muss es sich angeguckt werden", tobte Stuttgarts Trainer Sebastian Hoeneß anschließend bei Sky und ergänzte: "Da sind zwei Arme im Rücken von Anthony Rouault und dann geht ein Ball an die Hand." Verteidiger Dan-Axel Zagadou sprach auf Instagram sogar von einer "F***ing Schande!"
Bundesliga, Skandal der Saison: Leroy Sané vs. Nenad Bjelica
Aus sportlicher Sicht war der Sieg der Bayern bei Union Berlin Ende Januar mit Sicherheit kein Highlight. Ein glanzloses 1:0 feierte der deutsche Rekordmeister im Stadion an der alten Försterei, dafür wurde über eine Szene am Spielfeldrand noch Wochen danach heiß diskutiert.
Beim Stand von 1:0 für die Bayern wollte Sané vor der Gästebank einen Einwurf ausführen und ging zum gegnerischen Coach, der den Ball aufgehoben hatte. Zunächst hielt der Bayern-Spieler nur die geöffneten Hände hin, griff dann aber nach dem Ball. Bjelica wiederum zog den Ball weg, warf den Ball über die Schulter weg und verpasste Sané dann mit der rechten Hand einen Wischer ins Gesicht.
Als der vierte Offizielle gerade eingreifen wollte, ging der erboste Sané erneut auf Bjelica zu und schubste diesen leicht. Bevor die beiden Streithähne getrennt werden konnten, griff der Union-Trainer Sané erneut ins Gesicht, um diesen so wegzustoßen. Es kam zur Rudelbildung, bevor die Szene aufgelöst werden konnte. Für Bjelica hatte die Aktion keine weitreichenden Konsequenzen, bei den eigenen Spielern kam die Aktion aber überhaupt nicht gut an.
Bundesliga, Fehlschuss der Saison: Loïs Openda (RB Leipzig)
Mit 32 Torbeteiligungen in 34 Spielen gehörte Loïs Openda zweifelsfrei zu den Shootingstars dieser Bundesligasaison. Gleichzeitig kann sich der Leipziger Stürmer auch mit dem Titel für den krassesten Fehlschuss schmücken, der es mit Sicherheit in den einen oder anderen Jahresrückblick schaffen wird.
Gleich am 1. Spieltag gegen Bayer Leverkusen bekam Openda den Ball von B04-Verteidiger Jeremie Frimpong eher unfreiwillig vor die Füße gespielt und stand plötzlich völlig alleine vor dem leeren Kasten. Anstatt den Ball locker einzuschieben verstolperte der 24-Jährige sichtlich überrascht jedoch zunächst die Kugel und knallte nach einer Drehung um die eigene Achse den zweiten Versuch mit Wumms an den Pfosten. Besonders bitter: Aufgrund der verpassten Chance verlor Leipzig die Partie knapp mit 2:3.
Bundesliga, Patzer der Saison: Kevin Müller (1. FC Heidenheim)
Auch Kevin Müllers Slapstick-Einlage bei Eintracht Frankfurts Sieg in Heidenheim dürfte Material für die Highlights der Saison sein, wenn aus Sicht des FCH-Keepers auch im negativen Sinne.
Bei einem harmlosen Rückpass von Benedikt Gimber schlug Müller bedingt durch einen Platzfehler ein kapitales Luftloch. Er habe nicht erwartet, "dass der Ball so hoch aufspringt". Dieser kullerte ins leere Tor - Müller blickte ungläubig hinterher.
Doch schnell hatte der Unglücksrabe seinen Humor wiedergefunden. "Mir ist jeder Jahresrückblick sicher. Oh Gott, ich bin froh, dass ich nicht umgefallen bin", sagte der 32-Jährige mit einem Schmunzeln bei Sky.
Bundesliga: Die Abschlusstabelle der Saison 2023/24
Platz | Mannschaft | Sp. | S | U | N | Tore | Diff. | Pkt. |
1 | Bayer Leverkusen | 34 | 28 | 6 | 0 | 89:24 | 65 | 90 |
2 | VfB Stuttgart | 34 | 23 | 4 | 7 | 78:39 | 39 | 73 |
3 | FC Bayern München | 34 | 23 | 3 | 8 | 94:45 | 49 | 72 |
4 | RB Leipzig | 34 | 19 | 8 | 7 | 77:39 | 38 | 65 |
5 | Borussia Dortmund | 34 | 18 | 9 | 7 | 68:43 | 25 | 63 |
6 | Eintracht Frankfurt | 34 | 11 | 14 | 9 | 51:50 | 1 | 47 |
7 | 1899 Hoffenheim | 34 | 13 | 7 | 14 | 66:66 | 0 | 46 |
8 | 1. FC Heidenheim 1846S | 34 | 10 | 12 | 12 | 50:55 | -5 | 42 |
9 | SV Werder Bremen | 34 | 11 | 9 | 14 | 48:54 | -6 | 42 |
10 | SC Freiburg | 34 | 11 | 9 | 14 | 45:58 | -13 | 42 |
11 | FC Augsburg | 34 | 10 | 9 | 15 | 50:60 | -10 | 39 |
12 | VfL Wolfsburg | 34 | 10 | 7 | 17 | 41:56 | -15 | 37 |
13 | 1. FSV Mainz 05 | 34 | 7 | 14 | 13 | 39:51 | -12 | 35 |
14 | Bor. Mönchengladbach | 34 | 7 | 13 | 14 | 56:67 | -11 | 34 |
15 | 1. FC Union Berlin | 34 | 9 | 9 | 19 | 33:58 | -25 | 33 |
16 | VfL Bochum | 34 | 7 | 12 | 15 | 42:74 | -32 | 33 |
17 | 1. FC Köln | 34 | 5 | 12 | 17 | 28:60 | -32 | 27 |
18 | SV Darmstadt 98 | 34 | 3 | 8 | 23 | 30:86 | -56 | 17 |