Rekordnationalspieler Lothar Matthäus hat scharfe Kritik an der ehemaligen Vereinsführung des FC Bayern München um Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic geäußert. Vor allem die lockere Finanzpolitik der Ex-FCB-Bosse stelle den deutschen Rekordmeister vor große Probleme.
Im Gespräch mit der Sport Bild erklärte Matthäus, dass sich Bayern-Sportvorstand Max Eberl derzeit in einem "Dilemma" befinde. "Unter seinem Vorgänger Hasan Salihamidzic und CEO Oliver Kahn wurde viel Geld - sagen wir mal so - nicht gut angelegt. Sondern in hohe Ablösen für Spieler und Trainer gesteckt und in deren Abfindungen", erklärte der 63-Jährige.
Um die Probleme in der Defensive in den Griff zu bekommen, seien allein seit 2019 "an Ablöse rund 300 Millionen Euro" für Verteidiger ausgegeben worden. Vor allem Lucas Hernández, der 2019 für rund 80 Millionen Euro von Atlético Madrid an die Isar wechselte, sei mit rund 20 Millionen Euro Jahressalär einer "der Auslöser dafür gewesen, dass die Gehälter explodiert sind", fügte Matthäus an und gab ein knallhartes Fazit ab: "Einige Spieler bei Bayern waren und sind überbezahlt."
Von der neuen sportlichen Führung um Eberl und Sportdirektor Christoph Freund erwarte er deshalb, dass sie in den kommenden Jahren "die Gehälter um 20 Prozent senken".
Als möglicher Verkaufskandidat gilt in diesem Kontext seit Wochen Matthijs de Ligt, der beim FCB zu den Topverdienern gehört. Den Niederländer abzugeben sei nach Matthäus' Meinung jedoch ein Fehler. "Ich sehe ihn als den gesetztesten aller Innenverteidiger bei Bayern - und nicht als Verkaufskandidat", meinte der 63-Jährige.