Auf die Frage, wie zufrieden er mit der Arbeit der DFL-Geschäftsführung und des -Präsidiums unter Chef Watzke sei, sagte der 80-Jährige der Sport Bild: "Was hat sich unter Watzke in den letzten Jahren verändert? Da finde ich wenig bis gar nichts. Was ich vor allem kritisiere: Die Verhandlungen mit den Investoren wurden ohne Vorinformationen abgebrochen. Das ist nicht professionell, dadurch verliert man am Kapitalmarkt viel Vertrauen."
Kind echauffierte sich weiter: "Und noch schlimmer: Durch den Abbruch wurde der Ultras-Szene vermittelt: 'Ihr müsst nur Tennisbälle werfen, dann werden wir unsere Entscheidung nicht durchsetzen.' So kann man eine DFL nicht führen.
Kind kritisierte zudem die geringe Bereitschaft innnerhalb der Bundesliga, langfristiges zu denken und zu planen. "Die Verantwortlichen in den Vereinen konzentrieren sich im Wesentlichen auf die Ist-Situation. Die Bereitschaft zu Veränderung und Weiterentwicklung ist wenig ausgeprägt", sagte er: "Es entsteht der Eindruck, dass Macht, Privilegien und Einkommen das Denken überwiegend prägen."
Der geplante DFL-Investorendeal scheiterte im Laufe der vergangenen Saison im Februar nach den Tennisball-Protesten der Ultras. Zudem wurde der Verkauf der TV-Rechte ab 2025/26 aufgrund des Rechtsstreits mit DAZN nach einem Tag bereits wieder gestoppt. "Der deutsche Profifußball steht inmitten einer Zerreißprobe", sagte Watzke damals.